Nach dem Ende des Kalten Krieges hielten viele Zivil- und Katastrophenschützer für nicht mehr so wichtig. Das hat sich inzwischen geändert. Der Bund hat noch unter der letzten Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Förderprogramm aufgelegt. Aktuell kommt es laut BBK zu Verzögerungen beim Aufbau neuer Sirenen durch Lieferengpässe der Hersteller.
Bündnis fordert Unterbringung von über 1,6 Millionen Menschen
Die Vorgaben der Nato sehen vor, im Notfall zwei Prozent der Bevölkerung unterbringen zu können. In Deutschland wären das etwas über 1,6 Millionen Menschen. Bestimmungen zur Aufnahme und Unterbringung einer so großen Zahl von Menschen seien grundsätzlich in den entsprechenden Gesetzen des Bundes und der Länder geregelt, berichtet Tiesler.
Eine Arbeitsgruppe mit den Ländern unter Leitung des Bundesinnenministeriums sei aktuell dabei zu klären, "wo weiterer rechtlicher Regelungsbedarf im Rahmen der Zivilen Verteidigung besteht". Möglicherweise müssten maßgebliche gesetzliche Regelungen auch in Bezug auf Zivilschutz und Krisenvorsorge in der kommenden Wahlperiode angepasst beziehungsweise ergänzt werden.
Beschaffung von zehn Einheiten zur Versorgung geplant
Für eine deutlich geringere Zahl von Menschen, die im Notfall untergebracht werden müssen, gibt es das "Mobile Betreuungsmodul 5000" (MBM). Als Pilotprojekt hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine solche Einheit für die Versorgung von bis zu 5.000 unverletzten Menschen erhalten. Perspektivisch will das Bundesinnenministerium insgesamt zehn solcher Module beschaffen.
Laut Tiesler sind im Haushalt allerdings bisher lediglich eineinhalb dieser Module finanziell abgesichert. Leon Eckert, Katastrophenschutz-Experte der Grünen, sagt: "Die Länder müssen ihrer Verantwortung gerecht werden, um für ausreichende Betreuungsplätze zu sorgen." Projekte wie MBM könnten hier nicht die alleinige Lösung sein.