Notfallplan Alarmstufe Gas – Das sagt Oberfrankens Wirtschaft

Christopher Michael
Blick auf die Erdgasempfangsstation der Europäischen Gas-Anbindungsleitung Eugal Foto: dpa/Stefan Sauer

Die Sorgen wachsen. Die Bundesregierung hat die Alarmstufe im Notfallplan Gas ausgerufen. Stimmen der Industrie- und Handelskammern.

 
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„Die Ausrufung der Alarmstufe im Notfallplan Gas der Bundesregierung ist ein konsequenter Schritt im Krisenmanagement“, erklärte Andreas Engel, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Coburg. Die Alarmstufe sei eine Voraussetzung für die Umsetzung der Pläne der Bundesregierung, Kohlekraftwerke wieder ans Netz zu holen, um Erdgas bei der Stromproduktion einzusparen. Engel begrüßt die Pläne der Bundesregierung, Gaseinsparungen in der Industrie zu belohnen.

Für die IHK Oberfranken erklärte deren Pressesprecher, Peter Belina, auf Anfrage unserer Zeitung, es komme immer weniger Gas aus Russland an. „Deswegen begrüßen wir das Ausrufen der Alarmstufe im Notfallplan Gas.“ Das Ausrufen der Warnstufe selbst habe zunächst keine konkreten Auswirkungen auf die oberfränkischen Unternehmen. Sollte die letzte Stufe, der Notfall, ausgerufen werden, drohe Industrieunternehmen ein Abschalten der Gasversorgung. „Ohne Gas kein Glas und keine Keramik“, sagt Belina. „Deshalb ist die Entscheidung der Bundesnetzagentur, die für Oberfranken wichtige Glas- und die Keramikindustrie im Falle einer Gasmangellage in den sogenannten ‚geschützten Bereich’ aufzunehmen, ein wichtiger Meilenstein zur Erhaltung von Unternehmen und mehreren Tausend Arbeitsplätzen.“

Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) sieht unterdessen die Energiepolitik „vor einem Scherbenhaufen“. In Deutschland wären 30 Atommeiler oder 21 000 Windkraftanlagen an Land notwendig, um die gleiche Energiemenge zu erzeugen wie mit russischem Erdgas. „Wir laufen geradewegs in eine beispiellose Energiekrise mit unabsehbaren Folgen für den Wirtschaftsstandort Bayern“, sagte BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl am Donnerstag in München.

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