Niederlage im Krisengipfel Medi Bayreuth stürzt weiter in Richtung zweite Liga

Florian Kirchner

Medi Bayreuth hat den Krisengipfel in der Basketball-Bundesliga vor 3400 Zuschauern bei den zuvor ebenfalls sechsmal in Folge sieglosen Hamburg Towers nicht zuletzt aufgrund einer einmal mehr schwachen Offensivleistung mit 86:74 (39:33) klar und verdient verloren. Brisant: Medi Bayreuth bleibt auch weiterhin das einzige sieglose BBL-Team auf fremden Parkett.

 
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In keiner Phase des Spiels durfte man das Gefühl haben, dass die Wagnerstädter diesmal ihre Niederlagenserie würden stoppen und das lange ersehnte Erfolgserlebnis einfahren können. Sasha Grants Dreier zum 13:16 (9.) bedeutete frühzeitig die letzte Führung für die Bayreuther, kurz darauf gingen die Hanseaten nach einem Dreipunktspiel ihres Neuzugangs Anthony Polte mit einem 22:18 (10.) – Vorsprung in die erste Viertelpause.

Diesen Vorsprung ließen sich die in den zurückliegenden Wochen ebenfalls von Misserfolgserlebnissen gebeutelten Hausherren nicht mehr nehmen und steuerten ihrem ersten Bundesligasieg unter Benka Barloschky, der Anfang Januar Raoul Korner auf der Kommandobrücke abgelöst hatte, entgegen. Matchwinner bei den Hanseaten waren neben dem bärenstark aufspielenden slowenischen Nationalspieler Ziga Samar (15 Punkte, 10 Assists) ausgerechnet zwei ehemalige Bayreuther: James Woodard benötigte für insgesamt sechs Dreier nur neun Versuche und avancierte am Ende mit 23 Punkten zum Topscorer. Towers-Kapitän Lukas Meisner absolvierte nach überstandener Erkrankung fast 35 Minuten auf dem Parkett und verzeichnete elf Punkte und sieben Rebounds. „Wir haben hart gearbeitet, mussten in den vergangenen Wochen viele Nackenschläge wegstecken und wurden heute endlich belohnt“, atmete Towers-Coach Barloschky erleichtert auf.

Medi Bayreuth wusste zwar in der Defensive mit Engagement zu gefallen, konnte aber offensiv den erneuten Ausfall von Spielgestalter und Topscorer Brandon Childress (muskuläre Probleme) einmal mehr nicht kompensieren, weil seine Stellvertreter Bastian Doreth und Ignas Sargiunas nicht gerade ihren besten Tag erwischt hatten: Medi-Kapitän Doreth erzielte fünf Punkte und zwei Assists, leistete sich im Gegenzug aber drei Ballverluste und verschleppte immer wieder das Tempo. Der Litauer Sargiunas verteilte nur einen Assist, nahm fünf erfolglose Würfe und kam lediglich an der Freiwurflinie zu Punkten (3). Bester Bayreuther war der Kanadier Jackson Rowe mit 15 Zählern und acht Rebounds. Sasha Grant konnte erstmals in dieser Saison seine Qualitäten von jenseits der Dreierlinie (3/3) unter Beweis stellen.

Hamburg Towers - Medi Bayreuth 86:74 (39:33)

Viertelergebnisse: 22:18; 17:15; 22:16; 25:25

Hamburg Towers: Schoormann (0), Paukste (dnp), Polite (12), Philipps (2), Meisner (11/3), Woodard (23/6), Samar (15), McCullum (5), Wohlfarth-Bottermann (12), Childs (8)

Medi Bayreuth: Hill (11/2), Rich (11/2), Diallo (5), Bruhnke (9/3), Doreth (5/1), Nikic (2), Young (4), Rowe (15), Sargiunas (3), Grant (9/3)

Schiedsrichter: Gentian Cici, Tim Krause, Nicolas Brendel

Zuschauer: 3.400

 

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