Die Pleitenserie von Medi Bayreuth in den Duellen mit „Angstgegner“ MHP RIESEN Ludwigsburg fand auch am zurückliegenden Wochenende eine Fortsetzung. Nach der achten Niederlage gegen die Schwaben in Folge konnten die Bayreuther diesmal das Parkett aber „erhobenen Hauptes“ verlassen.

Head Coach Raoul Korner hatte seine Mannen, bei denen neben Evan Bruinsma (Rückenprobleme) auch noch überraschend Lukas Meissner mit einer Bänderverletzung pausieren musste, gut eingestellt. Diese starteten forsch in die Partie, lagen fast das gesamte Auftaktviertel in Führung und sicherten sich einen 30:24 (10.) – Vorsprung vor dem zweiten Spielabschnitt.

Danach fanden die RIESEN jedoch immer besser in die Partie. Ein energischer Zwischenspurt sicherte den Hausherren die erste deutliche Führung (46:37, 17.). Doch die Bayreuther waren davon nicht verunsichert und konnten sich bis zum Gang in die Kabine wieder auf 50:47 (20.) herankämpfen, zehn Spielminuten später war man noch immer in Schlagweite (68:63, 30.).

Als Nick Weiler-Babb einen Lauf der Barockstädter mit fünf Zählern in Serie zum 80:67 – Zwischenstand (35.) krönen konnte, schien die Vorentscheidung gefallen. Doch weit gefehlt: Medi Bayreuth meldete sich mit einem 12:0-Lauf eindrucksvoll zurück und eröffnete damit ein echtes Herzschlagfinale. Bayreuths Bester Andreas Seiferth verkürzte achtzig Sekunden vor dem Spielende an der Freiwurflinie auf 84:83. Ludwigsburgs Topscorer Marcos Knight erhöhte postwendend auf 86:83, bevor James Woodard genauso wie auf der Gegenseite kurz danach Jaleen Smith nur einen von zwei Freiwürfen (87:84) verwerten konnte. Bei einer Restspielzeit von neun Sekunden war es ausgerechnet Medi-Routinier Nate Linhart, der sich einen folgenschweren Fehlpass zu Jaleen Smith leistete. Smith (22 Punkte / 5 Dreier) konnte auf dem Weg zum Bayreuther Korb nur durch ein Foul gestoppt werden und vollstreckte zweimal sicher an der Freiwurflinie zum 89:84 – Endstand.

Aus einer kampfstarken, homogenen Bayreuther Mannschaft ragte Andreas Seiferth heraus. Der A-Nationalspieler stellte mit 27 Punkten seine persönliche BBL-Bestleistung ein und traf den ersten Dreier seiner Bundesligakarriere. „Wir waren das ganze Spiel dran. Wir müssen uns für so ein Spiel einfach belohnen und da ist es egal, wie gut ich gespielt habe. Wenn wir verloren haben, redet über meine Leistung morgen keiner mehr. Wir können auf diese Partie aufbauen, müssen uns aber wie gesagt für die gute Arbeit auch belohnen“, trauerte Seiferth nach Spielende der vergebenen Chance nach.

Statistik:

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Medi Bayreuth 89:84 (50:47)

Zuschauer: 4.040

MHP RIESEN Ludwigsburg: J.Smith (22 Pkt./ 5-3er), M.Knight (22/1), N.Weiler-Babb (19/4), T.Wimbush II (13/2), K.Konga (5/1), T.Leissner (4/0), J.Wohlfarth-Bottermann (4/0), K.Carrington (0/0), C.von Fintel (dnp), A.Hukporti (0/0), R.Caisin (dnp), H.Brase (0/0)

Medi Bayreuth : A.Seiferth (27 Pkt./ 1-3er), J.Woodard (18/2), L.Jones (8/0), J.Robinson (7/2), N.Linhart (7/1), B.Doreth (6/2), R.Travis (5/0), B.Alford (3/1), J.Grüttner Bacoul (3/0), L.Pryszcz (dnp)


Die Viertel im Überblick: 24:30, 26:17, 18:16, 21:21