Nicht jetzt entrümpeln Stadtbauhof:"Entsorgung ist das A und O"

Von
Das Thema Winterdienst beschäftigt den Leiter des Bauhofs, Bernd Sellheim (Foto) längst nicht mehr. Jetzt geht es um den Fahrplan wegen Corona, der vor allem eines sicherstellen soll: die Entsorgung in der Stadt. Foto: Archiv/Eric Waha Foto: red

BAYREUTH. Der Stadtbauhof läuft auf Sparflamme. Damit die Mitarbeiter die volle Einsatzkraft gerade in den wichtigen Bereichen aufrecht erhalten können: der Entsorgung, der Müllabfuhr. Der Leiter des Stadtbauhofs, Bernd Sellheim, sagt am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung, dass man "alle Abteilungen des Bauhofs geteilt" habe, um zum einen den Betrieb sicherzustellen. Und zum anderen eine mögliche Ansteckung zu vermeiden. Und: Die Bayreuth sollen sich das Entrümpeln bitte aufsparen, rät Sellheim dringend

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Bislang, sagt Sellheim, gebe es "noch keinen Fall" unter seinen Mitarbeitern zu verzeichnen. Er hoffe auch dass das weiter so bleibe. Die Aufteilung funktioniere nicht nur unter den Mitarbeitern, sondern auch im versetzten Arbeiten der einzelnen Schichten. Sowohl tageweise, als auch mit einem unterschiedlichen zeitlichen Arbeitsbeginn der einzelnen Schichten und Arbeitsgruppen. "So probieren wir das zu überstehen", sagt Sellheim. Instandsetzungen oder Arbeiten im Straßen- und Wegebereich, die der Bauhof selbst machen kann, würden eben jetzt für noch unbestimmte Zeit "auf Sparflamme" laufen. Baustellen, die sonst mit fünf oder sechs Mann besetzt gewesen seien, weil schwere Arbeiten zu machen sind, müssten "jetzt von zwei bis drei Mann gemacht werden", sagt Sellheim.

Abstand in den Fahrzeugen ein Problem

Das Problem: "Den empfohlenen Abstand von eineinhalb Metern unter den Mitarbeitern in den Fahrzeugen kann man nicht einhalten, das geht einfach nicht." Aber durch die geringere Anzahl von Leuten im Fahrzeug versuche man hier, Luft zu schaffen. "Allerdings kann man nicht die Leute allein losschicken, um die Parkautomaten zu leeren. Das geht einfach nicht", sagt der Leiter des Stadtbauhofs.

Entsorgung muss gewährleistet sein

Die Maßnahmen, die man jetzt angestoßen habe, gelten vor allem einem Thema: der Entsorgung. Abwasser, Abfall, Sperrgut. "Da die Abfallbeseitigung und die Funktionsfähigkeit der Kläranlage ganz wesentliche Bestandteile der Daseinsvorsorge sind, ist durch organisatorische Maßnahmen, auf Basis des heutigen Kenntnisstands, die Aufrechterhaltung der Betriebe sichergestellt", teilt Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt, auf Kurier-Anfrage mit. "Entsorgung hat Priorität eins", sagt Sellheim. "Wenn der Abfall zwei, drei oder gar vier Wochen nicht geholt werden könnte, haben wir vielleicht noch ganz andere Seuchen." Deshalb fahre man auch hier in einem Zwei-Schicht-Betrieb.

Die Menschen entrümpeln, was das Zeug hält

Zwar sei auch der Wertstoffhof mit reduzierter Mannschaft im Notbetrieb offen, was Sellheim aber mit einer gewissen Sorge beobachtet, denn: Gerade dort zeige sich, dass "die Menschen noch nicht verstanden haben, was jetzt wirklich wichtig ist". Nämlich: "Wenn ich sehe, was dort los ist, verstehe ich die Welt nicht mehr. Die Menschen haben jetzt offensichtlich Zeit, ihre Keller auszumisten. Teilweise werden da Kühlschränke angeliefert, die schon 30 Jahre lang irgendwo im Eck stehen. So etwas hat doch wirklich Zeit, bis wir das alles hinter uns haben", sagt Sellheim. Die Menschen, sagt Sellheim eindringlich, "sollten sich an die Vorgaben des Landes halten, endlich wirklich weniger draußen unterwegs sein".

Baustellen dürfen weiter laufen

Was die Zahl der Baustellen in der Stadt angeht, werde es erst einmal keinen Stopp geben, sagt Joachim Oppold auf Anfrage. "Straßenbauarbeiten, Baustellenarbeiten, Baugewerbe - das ist unverändert zulässig", sagt Oppold. Das gehe auch aus der Positiv-Liste gemäß der Empfehlungen des Kabinettsausschusses der Bundesregierung zur Corona-Epidemie hervor, in der geregelt wird, was offen sein darf und was nicht.

Autor

Bilder