So arbeitete er im Betrieb seines Vaters, was ihn immerhin vor dem Kriegsdienst bewahrte. Er war dorthin zurückgekehrt, wo er als Künstler aufgebrochen war. Ein frühes Gemälde zeigt ihn im Stil der Neuen Sachlichkeit in der Werkstatt, auf einem Foto, das von diesem Bild gemacht wurde, erkennt man im Hintergrund Fabrikfenster und Werkbänke. In dem Gemälde, das im Kunstmuseum zu sehen sein wird, hat er dieses Interieur übermalt: Eine selbstbewusste Äußerung des autonomen Künstlers, der er von da an sein wollte.
Nach dem Krieg bei der Documenta
Erst nach dem Krieg hinterließ Batz Spuren in der Kunstgeschichte, als „maßgeblicher Vertreter des rheinischen Informel“ und Teilnehmer der Documenta in Kassel, wie in der Ankündigung des Kunstmuseums nachzulesen ist, als Exponent einer „formlosen“, nicht geometrischen abstrakten Kunst. Die Ausstellung zeigt viele dieser Werke, die Batz etwa auf Zeitungsseiten bannte, aber sie geht auch den Wurzeln Batz’ in der Moderne vor 1933 nach, in Werken, deren Formsprache sich später durchaus wieder zeigen kann – eine strikte Abfolge von Stilen lasse sich bei Batz nicht darlegen, sagt Katja Stolarow. So sieht man Fotos von zahlreichen Reisen, daneben Bilder, die scheinbar kaum vom selben Künstler stammen können.
Zu den letzten Bildern der Ausstellung gehört das besagte „Rotkäppchen“. Nicht unbedingt ein Käppchen, aber eben sattes Rot, in das man am liebsten eintauchen würde. Die späten Bilder Batz‘ mit ihren Farbflächen, meisterhaft gearbeitet, so dass sie ihre Zweidimensionalität fast zu sprengen scheinen. Sie sind nicht das schlechteste Argument, sich in den kommenden Wochen in dieser Ausstellung etwas mehr mit einer bedeutenden Kunstlandschaft zu beschäftigen, die auch einen Großen der oberfränkischen Szene prägte: Auch Caspar Walter Rauh studierte in Düsseldorf und hatte Kontakt mit dem Kreis um Klee.
Info: Ab Sonntag, 18. Februar, 11 Uhr, im Kunstmuseum: „Eugen Batz. Vom Bauhaus zum Informel.“