Neues Sommerstück Theatergruppe Spies probt „Baumeister Weinsnabel“

Klaus Trenz
Die Theatergruppe Spies probt in der Burgruine an ihrer Komödie„Baumeister Weinsnabel“. Es geht um den Wiederaufbau der Burg Spies und den Bau der Kirche in Riegelstein. Foto: Klaus Trenz

Zwei Baustellen und ein weinseliger Architekt: In der Komödie „Baumeister Weinsnabel“ verhindern die Frauen eine Katastrophe.

 
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Wenn man gleichzeitig Hobbyhistoriker, Autor und Regisseur einer Theatergruppe ist, dann ist es wohl wie eine Initialzündung, wenn man einen Namen wie Heintz Weinsnabel in den alten Plecher Archiven findet. Der Richter, der im 15. Jahrhundert in Plech gelebt hat und der von Heimatforscher Heinz Stark letztlich auch Heinz Weinschnabel genannt wird, wird so zur Phantasiefigur im neuen Stück der Theatergruppe Spies.

Viertes Stück der Laiendarsteller

Auch im vierten Stück der Laiendarsteller werden historische Fakten mit einer fiktiven Geschichte drumherum vermischt. Es geht um den Wiederaufbau der Burg Spies und der Kirche in Riegelstein. Seit mehreren Wochen probt man an der Komödie, die im Juni in den Ruinen des Burgstalls Spies als Freilichttheater in sechs Aufführungen gezeigt wird. Eigentlich sollte das Stück bereits vor zwei Jahren aufgeführt werden, im Vorfeld der 600-Jahr-Feier für die Kirche Riegelstein. Aber: „Wegen Corona habe wir im März 2020 das Ganze abgebrochen“, sagt Markus Böse, der für die Texte und die Inszenierungen der Theatergruppe Spies verantwortlich ist. Das vierte Stück der 18 Laienschauspieler lag auf Eis. Im Februar dieses Jahres, hat man sich laut Böse dann entschlossen, trotz einiger Unsicherheiten, die Proben wieder aufzunehmen.

Gibt es eine Kirchweih oder nicht?

Im Mittelpunkt stehen zwei Baustellen im Jahre 1421. Ein gewisser Heinrich Thürriegel will nicht nur die rund 20 Jahre zuvor zerstörte Burg Spies wieder aufbauen, sondern auch eine kleine Kirche in Riegelstein bauen. Dafür sucht er händeringend nach einem Baumeister. Den findet Thürriegel in „Meister Weinsnabel“, der offenbar seinem Nachnamen alle Ehre macht und dem Wein sehr zugetan ist. Was sich aber dabei herausstellt, lässt sich aus dem Untertitel des Stücks erahnen: „Zwei Aufträge sind einer zu viel“. Und man schreibt es auch der Weinseligkeit des Baumeisters zu, dass an keiner Baustelle wirklich etwas vorangeht, vor allem in Riegelstein. Zwei Frauen nehmen die Sache in die Hand und versuchen, den Bau der Kirche voranzutreiben. Dann gibt es aber noch eine Intrige und einige Steine, die die Frauen aus dem Weg räumen müssen. Zum Schluss darf sich das Publikum die Frage stellen: „Gibt es eine Kirchweih oder nicht?“

Böse schrieb die Komödie. Allerdings hat er den Kerngedanken nicht vernachlässigt: „Wir wollen Geschichte anschaulich rüber bringen.“ Das Problem des Alkoholismus wurde mit eingebaut. Das Engagement der beiden Riegelsteiner Hauptdarstellerinnen könne als „Frauenpower“ gewertet werden. „Es übernehmen im Stück jedenfalls die Frauen das „Regiment“, sagt Böse.

Premiere hat das Stück „Baumeister Weinsnabel“ am Freitag, 3. Juni, um 19 Uhr in der Burgruine Spies. Danach folgen Aufführungen am 4. und 5., 10., 11. und 12. Juli. Der Eintritt ist frei. Das es sich um Freilichttheater handelt, können einzelne Aufführungen wegen schlechten Wetters entfallen.

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