Ziel der neuen Technologie ist es, die Flugzeiten zum Mond und Mars deutlich zu verringern – im Idealfall in nur 45 Tagen Nonstop zum Mars. „Mit der Hilfe dieser neuen Technologie könnten Astronauten schneller als je zuvor ins All und zurück gebracht werden“, sagt Nelson. „Das ist ein Schlüsselfaktor für bemannte Missionen zum Mars.“
Wie sieht der Zeitplan aus?
Der Zeitplan ist sehr ambitioniert. Die ersten Aufträge für die rund 500 Millionen Dollar (455 Millionen Euro) teure DRACO-Mission sind am 2. Juli 2023 vergeben worden. Das Unternehmen BWX Technologies soll den Kernreaktor für das Raketentriebwerk entwickeln. Die Nasa konstruiert das DRACO-Triebwerk. Die US-Rüstungsfirma Lockheed Martin soll schließlich die Rakete bauen und testen. Für 2027 ist der Teststart der ersten atomgetriebenen Rakete in den Orbit geplant.
Wie könnte eine Besiedlung des Mars aussehen?
Noch weiter in den Bereich von Science Fiction bewegen sich Szenarien, in denen eine Besiedlung des Mondes, des Mars oder noch weiter entfernter Planeten angedacht wird. Doch ist eine solche interstellare Kolonisation überhaupt möglich? Wie eine – bisher rein fiktive – Besiedlung des Weltraums (auch von Mond und Mars) aussehen könnte, lesen Sie in diesem Artikel:
Wie riskant ist ein solches Projekt?
Über einen – nicht ganz unerheblichen – Aspekt des ambitionierten Projekts reden die Nasa-Experten nur wenig in der Öffentlichkeit: mögliche Gefahren und Risiken, die von einer nuklearthermischen Rakete ausgehen könnten.
Für den Teststart 2027 sei eine möglichst hohe Umlaufbahn zwischen 700 und 2000 Kilometern über dem Erdboden geplant, erläutert die Managerin des Nasa-Programms, Tabitha Dodson. Dort soll das Testvehikel mindestens 300 Jahre im Orbit verbleiben. Lange genug, um die Radioaktivität des Triebwerks auf ein sicheres Niveau abklingen zu lassen, so Dodson.
Doch was würde passieren, wenn die Rakete schon beim Start explodiert oder während des Testlaufs abstürzt? Würde das radioaktive Material weiträumig verteilt? Dazu hat die Nasa bisher noch nichts verlauten lassen.
Info: Mars-Häuser aus dem 3D-Drucker
Mars-Koloisation
Bereits 2019 hatte die Nasa im Rahmen ihres Programms „3D-Printed Habitat Centennial Challenge“ drei Modelle von permanenten Schutzräumen vorgestellt, in denen Astronauten auf dem Mond und Mars leben könnten.
1. Platz: SEArch+/Apis C
Auf Platz 1 landete das Team SEArch+/Apis Cor. Das Konzept sieht ein Habitat mit Löchern vor, durch das das Sonnenlicht einfallen kann.
2. Platz: Zopherus
Das Team Zopherus schlägt vor, die Mars-Häuser von einem mobilen Rover in 3D-Technik drucken zu lassen.
3. Platz: Mars Incubator
Beim Mars Incubator handelt es sich um ein modulares Design. Es besteht aus mehreren miteinander verbundenen Räumen, in denen Menschen leben und Pflanzen angebaut werden können.