Neuer Landschaftsplan Zwei Jahre geht es jetzt ins Detail

Das war genau vor vier Jahren: damals befassten sich die Bürger im Rahmen des Isek-Verfahrens mit dem Zukunftsplan Heinersreuth 2030. Jetzt soll der Flächennutzungs- und Landschaftsplan neu aufgestellt werden. Foto: Archiv/Gabi Schnetter/Gabi Schnetter

Städtebauliche Planungs- und Entwicklungsziele definieren, das will die Gemeinde Heinersreuth mit dem neuen Flächennutzungs- und Landschaftsplan, der jetzt aufgestellt wird.

 
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Mit der Neuordnung des Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan hat die Gemeinde in den nächsten zwei Jahren viel vor. Und eine gewaltige Summe zu stemmen. Rund 200.000 Euro kostet die Erstellung, unabhängig davon, welches Architekturbüro den Zuschlag erhält. Bei der Gemeinderatssitzung haben sich die zwei Bewerber vorgestellt.

Ein junger alter Plan

Stadtplaner Eckhard Bökenbrink aus Kalchreuth, der das Projekt gemeinsam mit dem Landschaftsplanungsbüro Team 4 angehen würde, zeigt sich angenehm überrascht, wie „jung“ der gültige Flächennutzungsplan sei. Das zeige ihm, welche Wertschätzung dem entgegengebracht werde. Gleichwohl sah er die Notwendigkeit der Neuordnung. „Es handelt sich hier um einen sensiblen Landschaftsraum, keine ausgeräumte Agrarlandschaft wie etwa in Mecklenburg-Vorpommern.“

„Wachstum muss nicht in die Fläche gehen“

Was die Baugebiet-Enwicklung anbelangt, rät Bökenbrink zu einer Rochade: Nachnutzung des vorhandenen Bestandes, Geschosswohnungsbau. „Wachstum muss nicht immer in die Fläche gehen.“

Ab 2023 sei in Bayern die sogenannte X-Planung verpflichtend, erklärt Bökenbrink. Sie ermögliche den Datentransfer in unterschiedliche IT-Systeme. Er habe sich im Landratsamt Bayreuth erkundigt. Dazu gebe es noch keine konkreten Vorgaben. In seinem Angebot enthalten ist auch ein sogenannter Scoping-Termin, bei dem alle Verantwortlichen an einen Tisch gebeten werden, um die Planungsabsichten abzufragen.

Ein guter Bekannter

Das Büro UmbauStadt aus Weimar ist den Gemeinderäten bereits bekannt aus dem Architekturwettbewerb „Neue Mitte Altenplos“, an dem sie sich beteiligt hatten. Und auch sonst ist Architekt Vinzenz Dilcher gut unterwegs in Oberfranken, das verdeutlicht er gleich eingangs mit Beispielen aus Speichersdorf, Hollfeld und Neudrossenfeld.

Großen Wert lege man auf Bürgerbeteiligung, erklärt er, um im Vorfeld manchen Widerstand „im Spannungsfeld zwischen Landschaftsbild und Ortsentwicklung“ zu verhindern. Dabei nennt er das große Bauvorhaben der Brauerei Maisel in Bayreuth. Auch aus diesem Grund würde er eine Lenkungsgruppe einrichten wollen mit vier Sitzungen in den verschiedenen Projektphasen. Was die X-Planung anbelangt, nutze man bereits verschiedene Module.

„Noch eine Menge Arbeit“

Auf die Frage von Joachim Weise, Grüne, wie sich die hohen Kosten erklären, denn die Gemeinde habe ja im Vorfeld mit Isek bereits viel Planungsarbeit geleistet, erklärt Dilcher, dass sich die Kosten aus der Gemeindegröße ergeben. „Und es ist noch eine Menge Arbeit, die hier drinsteckt.“


Welches Büro den Zuschlag erhält, werden die Gemeinderäte in ihrer Jahresschlusssitzung am Mittwoch, 14. Dezember, entscheiden.

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