Neue Vorsitzende „Unser Kulmbach“ wendet das Aus ab

Gabriele Fölsche
Christine Friedlein, Geschäftsführerin der Buchhandlung Friedrich in Kulmbach, führt die Händlervereinigung an. Foto: Fölsche

Der Händlerverein der Stadt hatte ein Jahr lang nach jemanden gesucht, der die Gruppe nach außen vertritt. In letzter Sekunden standen dann plötzlich sogar zwei Kandidatinnen zur Wahl.

 
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Das ist mal eine Überraschung: Christine Friedlein, die rührige Geschäftsführerin der Buchhandlung Friedrich, ist die neue Vorsitzende und Sprecherin des Vorstands von „Unser Kulmbach.“ Sie folgt damit auf Christoph Hofmann, der den Posten kommissarisch ein Jahr lang innehatte.

Ein kleiner Paukenschlag war das schon, im Konferenzraum der Kulmbacher Stadthalle. Denn auf der Tagesordnung hatte schon der Beschluss zur Auflösung des Vereins gestanden, nachdem sich vor einem Jahr kein Vorsitzender gefunden hatte. Auch bei der Mitgliederversammlung vor wenigen Wochen stellte sich kein Mitglied zur Verfügung.

Somit musste eine weitere Versammlung einberufen werden, bei der nun nach langer Suche alles ganz anders war und das drohende Aus abgewendet werden konnte. Ganze acht der insgesamt 36 Mitglieder waren dabei. Christoph Hofmann und der Stellvertreter, Thomas Tischer von der Wirtschaftsförderung der Stadt, wirkten trotzdem recht froh in dem Wissen, dass sich Gudrun Stübinger, die Inhaberin vom „Wäschetraum“ zur Wahl stellen wollte.

Tischer informierte darüber und stellte anschließend die obligatorische Frage: „Gibt es Interessenten aus dem Kreis der Anwesenden?“ Womit wohl keiner gerechnet hatte war, dass Christine Friedleins Finger nach oben schnellte und sie sich ebenfalls zur Wahl stellen wollte. „Ich kann mir auch vorstellen, den Posten gemeinsam mit Gudrun Stübinger zu übernehmen“, sagte die 62-Jährige. Dieser Vorschlag gefiel den beiden stellvertretenden Vorsitzenden ebenso wie Oberbürgermeister Ingo Lehmann.

Doch ein Blick in die Satzung des Vereins zeigte, dass die eine „Doppelspitze“ nicht vorsieht. Auch die Überlegung, die Satzung nach der gemeinsamen Wahl der Frauen zu ändern, musste verworfen werden, da dies wohl rechtlich nicht haltbar gewesen wäre.

Die Wahl erfolgte per Handzeichen, wobei Christine Friedlein mit fünf Stimmen gewählt wurde. Sie sagte unserer Zeitung, dass die Überlegung, zu kandidieren, bei der letzten Mitgliederversammlung am 24. Oktober gereift sei. An diesem Tag konnten keine Neuwahlen stattfinden, da niemand die Funktion „Sprecher des Vorstands“ übernehmen wollte. „Mir ist es wichtig, dass der Verein weiterhin besteht“, sagte die 62-Jährige. Und auch, dass es dumm wäre, wenn die Händler untereinander keine Verbindung mehr hätten. „Wir sind ein schlagkräftiger Verein. Ich hoffe, dass während unserer monatlichen Treffen gemeinschaftlich etwas Neues entsteht“, sagte Friedlein, die sich künftig für gleiche Öffnungszeiten der Einzelhändler in der Innenstadt einsetzen möchte.

Glückwünsche wurden der neuen Sprecherin des Vorstands von allen Seiten entgegengebracht. Oberbürgermeister Ingo Lehmann überreichte einen Blumenstrauß und zeigte sich froh darüber, dass es nun mit dem Händlerverein weitergeht: „Ich sage ihnen jedwede Unterstützung zu.“

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