Neue Mitte Kreuz Grüne sehen Chance für einzigartiges Quartier

Sind begeistert von der Fläche Neue Mitte Kreuz (von rechts): Johanna Schmidtmann, Tim Pargent, Ursula Sowa, Sabine Steininger und Ulf Boderius. Foto: Gunter Becker

Es ist schon über ein Jahr her, dass ein Architektenwettbewerb zur Gestaltung des Areals Neue Mitte Kreuz in Bayreuth abgeschlossen wurde. Jetzt greifen die Grünen das Thema in Form eines Antrages an Oberbürgermeister wieder auf. Ihr Ziel: Die Schaffung eines einzigartigen Wohnquartiers.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Von diesem Areal war auch Ursula Sowa, Grünen-Landtagsabgeordnete und baupolitische Sprecherin ihrer Fraktion, begeistert. Sie besichtigte am Freitag auf Einladung der Bayreuther Grünen das zukünftige Quartier Neue Mitte Kreuz. Nach einem Rundgang war sie überzeugt: „Das ist eine gute Chance für die Stadt Bayreuth, ein gemischtes und vor allem nachhaltig konzipiertes Wohnquartier zu errichten.“

Antrag an den Oberbürgermeister

Fraktionssprecherin Sabine Steininger, Stadträtin Johanna Schmidtmann sowie Kreisvorsitzender Ulf Boderius hatten Sowa und ihren Bayreuther Landtagskollegen Tim Pargent nicht ohne Grund eingeladen: Sie stellten bei einem Rundgang auch gleich einen Antrag vor, adressiert an Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, in dem sie fordern, bereits jetzt „Grundlagen für eine klimaneutrale, soziale und smarte Entwicklung“ des Quartiers Neue Mitte Kreuz zu schaffen.

Spekulation verhindern

Einig waren sich alle darin, dass das Gelände nicht an einen oder mehrere Investoren verkauft werden dürfe. Die Gefahr sei groß, wie man es in der Glocke erlebe, dass Spekulanten mit den Grundstücken Gewinn erzielen wollen, sagte Pargent. Allein die Spekulation sei bereits ertragreich genug. Es sei ein Fehler gewesen, die Grundsteuer C nicht einzuführen, mit der man Spekulationsgewinne verhindern oder abschöpfen könne. Außerdem müsse der Kommune ein Vorkaufsrecht eingeräumt werden, damit solche Projekte wie die Neue Mitte Kreuz auch vorangehen.

Sowa sprach sich dafür aus, die Flächen in Erbbaupacht abzugeben, damit die Stadt noch ein Mitspracherecht behalte. Ebenso wichtig sei es, die Bevölkerung durch eine Bürgerbeteiligung ins Boot zu holen.

In mehrere Abschnitte teilen

In ihrem Antrag, den neben Steininger und Schmidtmann auch Stadtrat Stefan Schlags unterzeichnet hat, fordert die Stadtratsfraktion der Grünen, das Verfahren als ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren durchzuführen. Mit einem Grundsatzbeschluss soll sichergestellt werden, dass das Areal nicht veräußert, sondern im Eigentum der Stadt bleiben soll. Eine Nutzung solle mittels Erbbaupachtverträge geregelt werden.

Zweite Forderung: Das Areal solle in Bauabschnitte aufgeteilt und Investorenwettbewerbe mit klar definierten Anforderungen durchgeführt werden. Als Anforderungen zählen die Antragsteller auf: sozial geförderter Wohnungsbau, soziale Mischung im Quartier und die Errichtung von Nachbarschaftstreffs. Damit solle eine Vielfalt im Quartier erreicht werden, wie sie im Wettbewerb gewünscht gewesen sei.

Klimagutachten erstellen

Bezüglich des Klimaschutzes solle unter anderem ein Klimaschutzgutachten erstellt werden, das das Klein- und Mikroklima zum Thema hat und ein Gutachten, das sich mit dem Starkregenmanagement befasst. „Wir haben hier die Chance auf ein modernes und nachhaltiges Bauen“, sagte Boderius. Bei der Umsetzung des Quartiers Neue Mitte Kreuz könne die Stadt beweisen, ob sie das Klimaschutzkonzept auch wirklich ernst nimmt. Sonst lande als Taube, was als Adler gestartet war.

Autor

Bilder