Neue Betrugsmasche Bayreuther um 45.000 Euro abgezockt

red
Internet-Betrüger. Symbolfoto. Archivfoto: Kerstin Fritzsche Foto: red

OBERFRANKEN/BAYREUTH. Mit einem reißerischen Internet-Link, der auf eine beliebte Gründersendung hinweist, soll das Interesse der Leser geweckt werden. Erst vor Kurzem ist ein Bayreuther auf die Masche von Anlagebetrügern hereingefallen. Er überwies insgesamt knapp 45.000 Euro.

 
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Kaum ist der als Link platzierte Aufhänger angeklickt, wird dem interessierten Geld-Anleger geschildert, wie man vermeintlich ganz einfach seine Schulden loswerden kann beziehungsweise, wie man aus einem relativ geringen Betrag innerhalb kürzester Zeit sehr viel Geld machen kann. Meist soll das Opfer ein Konto bei einer Online-Handelsplattform eröffnen. Von diesen Plattformen allerdings tummeln sich Tausende im Netz, deren Namen sich auch oft ändern, wie die Polizei an diesem Mittwoch berichtet.

Die Betrüger beschreiben beispielsweise, man könne Bitcoins oder andere Kryptowährungen kaufen oder aber am Forex-Handel teilnehmen. Da sich aber der einfache Geldanleger damit nicht auskenne, werde dies über einen vermeintlich erfahrenen Börsenbroker abgewickelt. Dieser wiederum betreue mehrere Anleger. Dadurch könne der Broker das angelegte Geld sehr viel stärker hebeln, so dass es sich sehr schnell vermehrt, so das weitere Versprechen. Auch bekämen die Internetanleger einen eigenen Zugang zu ihrem Konto. So könnten sie die rasante Entwicklung am Markt verfolgen. Das soll natürlich die Opfer dazu bringen, mehr Geld zu investieren, warnt die Polizei weiter.

Ein 57-jähriger Bayreuther ist auf solch eine Masche hereingefallen: Im Laufe des Februars und des Märzes hatte er zunächst 350 Euro auf ein solches Konto einbezahlt. Es folgten weitere Zahlungen zwischen 1200 Euro und 2500 Euro auf ein Konto in England. Im April folgten weitere Zahlungen in Höhe von 22.000 Euro. Unter dem Vorwand, dass das gesamte investierte Geld verloren sei, wenn er nicht weitere 18.600 Euro bezahlen würde, überwies der Bayreuther auch diesen Betrag auf ein Bankkonto in Singapur.

Nachdem der Anleger mehrfach sein Geld zurückgefordert hatte, war der Ansprechpartner der Firma nicht mehr zu erreichen. Die Kriminalpolizei in Bayreuth bearbeitet derzeit mehr als zehn ähnlicher Fälle.

Deshalb der Rat der oberfränkischen Polizei:

  • Eine Geldanlage, die eine Gewinnentwicklung/Dividende im zweistelligen Bereich pro Jahr in Aussicht stellt, sollte grundsätzlich sehr skeptisch betrachtet werden.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn die Geldempfänger wechseln oder wenn sich die Konten im Ausland befinden. Eine beabsichtigte Rückabwicklung lässt sich nur sehr schwer durchsetzen (anderes Rechtssystem, Zivilgerichtsbarkeit).
  • Trauen Sie keiner Telefonnummer. Durch sogenanntes Call-ID-Spoofing kann der Anrufer jede beliebige Nummer bei Ihnen anzeigen lassen.
  • Sollten Sie an riskanten Geldanlagen interessiert sein, wenden Sie sich an Ihre Hausbank. Über ein eigenes Depot lassen sich gemäß ihrem Risikoverhalten nahezu alle hochspekulativen Anlageformen handeln.

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