Neubau in Planung Schule wird abgerissen

Von Hubert Brendel
Ein Bild, das bald der Vergangenheit angehören wird: Die Kirchenthumbacher Schule wird abgerissen. Foto: Archiv/Ralf Münch Quelle: Unbekannt

KIRCHENTHUMBACH. Die Tage des Schulgebäudes der Grund- und Teilmittelschule in „Dumba“ sind gezählt. Im Zuge des beschlossenen Neubaus der Schule wurde den Planern zum Verfahren nach der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge die volle Planungsfreiheit auf dem gemeindeeigenen Grundstück erteilt. Zur anschließenden Freiflächengestaltung wird das alte Bestandsgebäude komplett abgerissen. Sieben Marktgemeinderäte mochten sich mit dem Abriss nicht anfreunden und stimmten dagegen.

 
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Eingangs zu dem Tagesordnungspunkt in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung gab Bürgermeister Jürgen Kürzinger zu verstehen, dass zum VgV-Verfahren (Architektengewinnung) in den nächsten Wochen und Monate Entscheidungen zu treffen seien. Ferner informierte er über die Ablehnung eines Grundstücksbesitzers, für einen eventuellen neuen Standort eines Schulgebäudes, entsprechende Flächen zu verkaufen. Daraus resultiert, dass die gemeindliche Fläche, die für eine Bebauung genutzt werden könne, für einen Neubau ausreicht.

Abriss oder nicht?

Die „Gretchenfrage“ in der sich anschließenden langatmigen Diskussion war letztendlich: Soll das bestehende Schulgebäude abgerissen werden oder nicht. „Wir reißen damit ein Stück Kirchenthumbacher Geschichte weg“, brachte Marktgemeinderat Johann Hammer (CWG) zum Ausdruck. Für den Jürgen Geyer (CWG) war ein Verkauf des alten Schulgebäudes und anderweitig zu nutzen eine Option zum Abriss. Dem vermochte sich dritter Bürgermeister Werner Trenz (WG Sassenreuth) nicht anschließen. Winfried Sporrer (CSU) rief in Erinnerung, dass bereits 2013 der Abriss beschlossen wurde.

"Neues Gebäude nicht verstecken"

Für Dominik Brütting (SPD) besteht aktuell keine Klarheit über die weitere sinnvolle Nutzung des alten Schulgebäudes. Eine Umnutzung sei mit nicht unerheblichen Investitionen, darunter im Brandschutz, der Heizungsanlage und einem barrierefreien Zugang, verbunden. Sein klares Bekenntnis zur Planungsfreiheit brachte zweiter Bürgermeister Josef Schreglmann (CSU) zum Ausdruck und gab zu verstehen: „Warum sollen wir das neue Schulgebäude hinter dem alten verstecken.“

Elisabethenheim ins Auge gefasst

Auf ein Schreiben eines möglichen Kaufinteressenten des alten Schulgebäudes verwies dritter Bürgermeister Trenz. Er monierte jedoch, dass sich der Kaufinteressent mit seinem Schreiben an die CWG-Fraktion gewandt hat und nicht an den Marktgemeinderat. In der Diskussionsrunde kam auch zum Ausdruck, dass ein eventueller Abriss des Elisabethenheims ins Auge gefasst ist.

Schulbetrieb wird aufrechterhalten

Schließlich folgte ein Abstimmungsmarathon im Kleinformat. Anlass war zunächst ein Antrag zur Geschäftsordnung durch den CWG-Fraktionssprecher Geyer, die Entscheidung über den Tagesordnungspunkt zu vertagen. Zehn Marktgemeinderäte lehnten diesen Antrag ab. Auch der SPD-Fraktionssprecher Brütting stellte einen Antrag zur Geschäftsordnung, rund 600 Quadratmeter aus der Freifläche für eine Planungsfreiheit auf dem gemeindeeigenen Flächen herauszunehmen.

Dieser Antrag fand allerdings lediglich sechs Befürworter und wurde damit mehrheitlich abgelehnt. Abschließend beschloss das Gremium mehrheitlich, bei sieben Gegenstimmen, dass im VgV-Verfahren wird den Planern volle Planungsfreiheit auf dem gemeindeeigenen Flächen gegeben wird. Während der Bauphase ist in den Bestandsgebäuden der Schulbetrieb uneingeschränkt aufrechtzuerhalten. Zur anschließenden Freiflächengestaltung wird das alte Schulgebäude komplett abgerissen.

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