In den zurückliegenden Jahren habe er auch dabei kürzer treten müssen und sich auf individuelles Coaching konzentriert: „Ich habe junge Spieler unterstützt, die den Weg zur Profi-Laufbahn einschlagen wollten.“
Leidenschaft für die Details
Zu einer solchen Tätigkeit passt die Beschreibung, die Farkas von seinem Stil als Trainer abgibt: „Ich würde mich als kommunikativ und leidenschaftlich bezeichnen. Ich will solides defensives Eishockey sehen, aber vor allem lege ich viel Wert auf Details. Deswegen widme ich bei der Taktik auch viel Aufmerksamkeit den Gegnern, um zu erkennen, wie sie zu schlagen sind. Details, Details, Details!“
Dass ihm noch der unmittelbare Kontakt zum Eishockey in Deutschland fehlt, betrachtet er dabei nicht als großen Nachteil: „Ich habe in Rapperswil mit Jeff Tomlinson gearbeitet, der auch schon Trainer in Berlin, Düsseldorf und Nürnberg war. Wenn man Chefcoach werden will, sollte man aber ohnehin alle Ligen im Blick haben, um dann auch bereit zu sein, wenn sich die Gelegenheit bietet.“
Von der DEL2 hat er dadurch eine hohe Meinung: „Die Liga hat sich in den letzten vier, fünf Jahren sehr positiv entwickelt mit guten Spielern und guten Trainern. Ich bin stolz darauf, nun ein Teil davon zu sein und freue mich auf diese Herausforderung.“
Den ersten Ansatz, um eine Mannschaft aus einer wochenlangen Abwärtsspirale herauszuholen, sieht der neue Tigers-Trainer in der Mentalität: „Man sollte nicht über die Vergangenheit urteilen, sondern nach vorne schauen. Und man muss sich auf die Faktoren konzentrieren, die man selbst kontrollieren kann: Das ist zu allererst der Einsatz – im Spiel sowieso, aber auch in jedem Training. Wenn der Einsatz im Training stimmt, kommen die Spiele fast von allein.“
Vom ersten Training angetan
In dieser Beziehung zeigte sich Farkas von seinem neuen Team nach der ersten gemeinsamen Eiszeit am Donnerstag sehr angetan: „Ich war schon in der Kabine überrascht, wie positiv die Spieler waren. Auch auf dem Eis war die Stimmung gut, und es wurde hart gearbeitet. Das ist die Basis für gute Ergebnisse.“
Inhaltlich sei es im ersten Training um das Attackieren der Angriffszone gegangen: „Es ist ja offensichtlich, dass wir mehr Tore schießen müssen.“ Für den Abend war dann Defensivarbeit geplant, aber die Verwirklichung aller seiner Vorstellungen erwartet der Trainer natürlich nicht heute oder morgen: „Ein System hängt immer von den Spielern ab – von ihren Fähigkeiten, es auch umzusetzen.“ Daher sei es in den ersten Tagen für ihn wichtig, möglichst viel über individuelle Stärken und Schwächen jedes einzelnen Spielers zu erfahren: „Beispielsweise für das aggressive Forechecking, das ich sehen möchte.“
Bei der Entwicklung eines Systems müsse man aber auch immer flexibel genug bleiben, um auf wechselnde Umstände reagieren zu können: „Das ist ein Puzzle, das sich ständig verändert – erst recht in diesen Pandemie-Zeiten. Es kann immer wieder zu Ausfällen kommen, die dann Spieler auch zwingen, andere Rollen zu übernehmen. Damit muss man umgehen können“, sagt Farkas. „Aber das macht es ja auch so spannend.“