Nervtötende Geräusche im Schlafzimmer Warum schnarcht man(n)?

Michael Bosch

Wenn der Partner im Bett neben einem Geräusche von sich gibt, dann kann das den Schlaf rauben. Fast die Hälfte aller Männer schnarcht. Was hilft dagegen? Fragen und Antworten zu diesem Thema.

 
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Wenn ein Partner schnarcht, kann das zur Belastung werden. Foto: dpa-tmn/Bodo Marks

Wenn der Partner neben einem die ganze Nacht über Laute von sich gibt, dann kann einen das viel Erholung kosten. Wer im Stande ist sprichwörtlich ganze Wälder nieder zu sägen, der kann damit auch der Liebsten (meistens), oder dem Liebsten (seltener) gehörig auf die Nerven gehen.

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In der Wissenschaft wird das knatternde Geräusch während des Schlafens als Rhonchopathie (vom altgriechischen rhonchos) bezeichnet. Mit zunehmenden Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, im Schlaf Geräusche von sich zu geben: etwa die Hälfte aller Erwachsenen ist betroffen. Wobei der Anteil der Männer mit 20 bis 46 Prozent im mittleren bis hohen Alter, den der weiblichen Betroffenen (acht bis 25 Prozent) deutlich übersteigt. Aber warum schnarchen Menschen überhaupt?

Vielfältige Gründe fürs nächtliche Sägen

Mediziner unterscheiden zwischen verschiedenen Arten des Schnarchens. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Gründe dafür. Am häufigsten ist das sogenannte primäre Schnarchen, das entsteht, wenn sich im Tiefschlaf die Muskulatur um Gaumen und Rachen entspannt. Die Atemwege erschlaffen so, der Luftstrom der Atmung lässt das Gaumensegel flattern.

Ursächlich können beispielsweise vergrößerte Rachen- beziehungsweise Gaumenmandeln sein, eine gekrümmte Nasenscheidewand kann auch zum Schnarchen führen. Manchmal ist Schnarchen auch abhängig von der Jahreszeit, ein starker Schnupfen oder Allergien können es auslösen. Auch Übergewicht, die Einnahme von Schmerz- oder Beruhigungsmittel werden häufig als Gründe aufgeführt. Wer raucht und erst spät vor dem Zubettgehen isst, provoziert die (ungewollte) Geräuschkulisse im Schlafzimmer eventuell ebenfalls.

Ist Schnarchen gefährlich?

Aus medizinischer Sicht ist Schnarchen für den- oder diejenige, die die Töne produziert, zumeist ungefährlich. Eine Therapie ist also in den meisten Fällen nicht nötig, wenn dann um Rücksicht auf den Partner zu nehmen.

Bei rund fünf Prozent der Betroffenen ist allerdings Vorsicht geboten. Zum „sekundären Schnarchen“ schreiben die Experten der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Uni Göttingen: „Kommt es jedoch im Schlaf zu einer starken Einengung oder Verlegung der Atemwege, kann eine Rhonchopathie mit einer Atemstörung einhergehen. Es kann sogar zu Atemaussetzern kommen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS).“

Welche Folgen kann krankhaftes Schnarchen haben?

Zu den Folgen dieser Schlafapnoe gehören Sauerstoffmangel im Blut und Beeinträchtigung der Kreislauffunktion. „Es besteht bei einer langfristigen Erkrankung sogar die Gefahr einer Lungenstauung und Herzschwäche. Betroffene empfinden den Schlaf als nicht erholsam und klagen meist über eine Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Depressionen“, heißt es.

Wie man das Phänomen Schnarchen bekämpfen, sich zumindest Linderung verschaffen kann, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst: Was hilft gegen Schnarchen?