Das zeigt sich auch mit Blick auf die durchschnittlichen Folgekosten, die jeder Verkehrsträger pro Kilometer verursacht: 12,8 Cent pro Personenkilometer etwa kostet der Luftverkehr demnach die Allgemeinheit, bedingt vor allem durch die Klimaschäden, die das Fliegen verursacht. Beim Autoverkehr sind es knapp 11 Cent pro Kilometer. Bei der Schiene wird unter anderem nach Fernverkehr (rund 2 Cent pro Personenkilometer) und dem Nahverkehr (4 Cent) unterschieden.
Für die einzelnen Kostensätze griffen die Studienautoren auf Daten des Umweltbundesamts sowie der Europäischen Kommission zurück. Sie ermittelten die externen Kosten, die unter anderem durch Lärm, Natur- und Landschaftsschäden, Klimafolgen sowie Unfälle entstehen.
Allianz-pro-Schiene-Chef Flege forderte angesichts der Ergebnisse mehr Tempo bei der Verkehrswende. "Ein Weiter so ist viel teurer als ein beherztes Umsteuern", sagte er. Er sprach sich aus für den Abbau "umweltschädlicher Subventionen", für eine CO2-Bepreisung sowie für den massiven Ausbau der Schieneninfrastruktur.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) kritisierte die Studie. "Berechnungen der externen Kosten hängen stark von den gewählten Methoden und den jeweiligen Annahmen ab", teilte er mit. "Vor allem aber gilt es zu bedenken, dass der Verkehr - und dabei insbesondere der Straßenverkehr - spezifische Steuern und Abgaben von jährlich über 50 Milliarden Euro leistet, die auch zur Abdeckung entstehender externer Kosten dienen." Zudem würden "seit langem Anstrengungen unternommen, die externen Kosten des Verkehrs zu verringern."
Flege von der Allianz pro Schiene verwies indes darauf, dass es kaum Untersuchungen gebe, die aufschlüsseln, was der Staat für den Verkehr ausgebe und wie viel er einnehme.
Kritik kam aber auch von der FDP. "Ausschließlich mit den Folgekosten des Verkehrs zu argumentieren, ohne dabei die Bedeutung und den Nutzen von Mobilität zu berücksichtigen, ist einseitig und tendenziös", teilte auch der Obmann der FDP-Fraktion im Verkehrsausschuss, Torsten Herbst, mit. "Deutschland braucht kein Gegeneinander der Verkehrsträger, sondern eine sinnvolle Verknüpfung von Straße und Schiene."