NBBL-Playoffs Young Heroes verlieren nach großem Kampf

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Typisch Ludwigsburg: Wie die BBL-Profis verteidigt auch das U-19-Team der Schwaben sehr engagiert. Nico Wenzl (links) fand aber trotzdem genug Spielraum für fünf Dreier und insgesamt 20 Punkte. Foto: Peter Mularczyk Foto: Copyright by Peter A. Mularczyk Grubstr 29 95445 Bayreuth Bankverb. Sparda Bank Bayreuth BIC GENODEF1S06 IBAN DE69 7609 0500 01

BASKETBALL. Nur eine Heimniederlage gab es in den acht Begegnungen des ersten Spieltags in den Playoffs der NBBL (U 19), und die mussten ausgerechnet die Tennet Young Heroes in Bayreuth hinnehmen. Die Neulinge auf dieser Ebene unterlagen gegen BBA Ludwigsburg mit 77:86 (48:44) und benötigen daher im zweiten Spiel am kommenden Samstag einen Auswärtssieg, um ein entscheidendes drittes Duell in der Best-of-three-Serie zu erzwingen.

 
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In der spannenden Partie auf bemerkenswert hohem Niveau war schnell klar, dass man aus dem zweiten Gruppenplatz der Bayreuther am Ende der Hauptrunde keine Favoritenstellung gegen den Dritten der insgesamt stärker eingeschätzten anderen Süd-Gruppe ableiten durfte. Schließlich hatten die Ludwigsburger auf fast allen Positionen physische Vorteile.

Diese Trumpfkarte spielten sie nicht nur beim dynamischen Zug zum Korb aus, sondern noch entscheidender in der Verteidigung. Als größtes Problem für die Bayreuther erwies sich nämlich der enorme Druck, dem ihre Aufbauspieler oft schon unter dem eigenen Korb ausgesetzt waren. Daraus resultierte ein großer Teil der 19 Ballverluste, die zusammen mit dem Reboundverhältnis (39:50) einen deutlichen Nachteil bei der Zahl der Wurfchancen ergaben (60 gegenüber 79). Das machten die Young Heroes aber mit den besseren Trefferquoten ihrer Distanzwerfer weitgehend wett. Sieben ihrer neun eingesetzten Spieler waren mindestens einmal von der Dreierlinie erfolgreich. Nicht nur in dieser Hinsicht waren Nico Wenzl und Jevon Perschnick aus dem erweiterten BBL-Kader die auffälligsten Bayreuther.

Die unterschiedlichen Stärken beider Teams sorgten für einen wechselhaften, aber unter dem Strich ausgeglichenen Spielverlauf. Dabei kam es den Gastgebern etwas entgegen, dass der körperlich stärkste Ludwigsburger in der ersten Halbzeit nur fünf Minuten lang auf dem Feld stand: Ariel Hukporti saß nach seinem zweiten Foul lange auf der Bank, und als er in der 12. Minute zurück kam, handelte er sich noch vor der Freigabe des Balls das dritte ein. In der zweiten Halbzeit spielte der noch nicht ganz 17 Jahre alte 2,13-m-Center mit BBL-Erfahrung aber doch eine dominierende Rolle. Nachdem die Bayreuther zwei Dreier zum 54:48 vorgelegt hatten (22.), erzielte Hukporti sämtliche Punkte der Ludwigsburger bei ihrem 10:2-Lauf zur 61:58-Führung (28.). Nach diesen Eindrücken schien der 62:71-Zwischenstand (32.) schon auf eine Vorentscheidung hinzudeuten. Doch die Bayreuther kämpften sich noch einmal auf eine Art und Weise zurück, die ein Gesamtlob verdiente. Nach dem wichtigsten aller Wenzl-Dreier zum 65:71 erzwangen sie mit tollem Einsatz in der Defensive (gerade auch gegen Hukporti) einige Ballgewinne, die in Fastbreaks umgesetzt wurden. Auf diese Weise erzielte Perschnick vier Minuten vor dem Ende sogar noch einmal eine 74:73-Führung. Entscheidend war dann erst bezeichnenderweise ein Ballverlust: Ein Einwurf landete im Rückfeld, und acht Sekunden später stand es durch einen Dreier 76:81 (38.).

„Ich bin sehr stolz auf meine Jungs, denn sie haben 40 Minuten lang gekämpft“, lautete das Fazit von TYH-Trainer John Dieckelman. „Sie sind mit der neuen Erfahrung eines Playoff-Spiels und mit der besonderen Atmosphäre gut umgegangen und haben das richtige Maß an Intensität gefunden. Als wir im dritten Viertel mit sechs Punkten führten, gab es Chancen, um acht oder zehn vorzulegen. Da hatten wir Pech mit den Würfen. Insgesamt entscheidend waren aber die Ballverluste.“

Auch bei Topscorer Nico Wenzl überwog das Positive: „Ich bin stolz darauf, dass wir so ein hohes Energielevel erreicht haben. Nur anfangs haben wir uns etwas einschüchtern lassen. Den Ausschlag gaben letztlich nur kleine Fehler, die zu Ballverlusten führten.“

Statistik

TYH Bayreuth: Bohrmann, Michael, WENZL (20 Punkte), Feneberg (7), PERSCHNICK (15), Höhmann (10), NGAN (8), Ludwig (4), Eulert, PRYSZCZ (5), Vogel (2), FAATZ (6); Feldwurfquote: 24/60 (40 Prozent), davon 14/33 Dreier (42 Prozent): Wenzl (5/11), Perschnick (3/4), Höhmann (2/7), Feneberg (1/2), Pryszcz (1/2), Ludwig (1/2), Ngan (1/5); Freiwürfe: 15/23 (65 Prozent).

Meiste Punkte für Ludwigsburg: Herzog (23), Hukporti (18), Emanga (12), Jung (10).

Stationen: 14:8 (6.), 20:28 (10.), 24:28 (1. Viertel), 35:40 (16.), 48:44 (Halbzeit), 54:48 (22.), 58:61 (28.), 62:65 (3. Viertel), 62:71 (32.), 74:73 (36.), 76:81 (38.), 77:86 (Ende).

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