Wasser, warmes Essen und eine Steckdose sind das Wichtigste
Seit drei Tagen kommen Leute von der apokalyptischen Seite herüber, müde und schlammverschmiert, und bitten darum, ihre Mobiltelefone aufladen zu können. Das ist das erste. Sie brauchen noch viel mehr, eine Toilette, eine Dusche, einen Ort zum Ausruhen, Wasser, ein warmes Essen. Aber das Telefon ist das wichtigste: „Ich lebe noch!“, wollen sie mitteilen. Und dann ängstlich fragen: Wie geht es denen, die ich seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen habe? Leben sie noch? Gewissheit ist wichtiger als ein warmes Essen. Wenn sie die 200 Meter lange Fußgängerbrücke ins friedliche Valencia überquert haben, sehen sie gleich rechts die Lichter der „Bar Prieto“. Die hat seit Dienstag ununterbrochen geöffnet. „Wir haben alle Geräte ausgestöpselt, damit sie ihre Telefone aufladen können“, erzählt Juan, der Geschäftsführer der Bar, den Reporterinnen des staatlichen spanischen Rundfunks RTVE. Der meistgehörte Satz in dieser Bar ist: „Nur keine Sorge, das wirst du mir später bezahlen.“