Nach sieben Jahren Planung Baubeginn für das Feriendorf Obernsees

Von Thorsten Gütling
Sieben Jahre wurde geplant, jetzt stehen die Bagger auf dem 14 Hektar großen Gelände im Westen der Therme Obernsees. Noch vor dem Winter sollen Bodenplatten, Straßen und Kanäle für 13 Häuser entstehen. Am Freitag wird Spatenstich gefeiert. Foto: red

Am Freitag ist es soweit: An der Therme Obernsees findet der Spatenstich zum Bau des Feriendorfes statt. Schon seit zwei Wochen sind die Bagger im Einsatz, eine Baustellenzufahrt bei Truppach ist bereits geschafft. Bürgermeister Karl Lappe sagt: Die Gemeinde ist nach bestem Wissen und Gewissen abgesichert, auch wenn der erhoffte Touristenstrom ausbleibt.

 
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Mittlerweile hätten alle elf Grundstückseigentümer ihr Geld bekommen, versichert der Bürgermeister. 14 Hektar Land hat der Bauträger, die Schürgers und Hilhorst GmbH aus dem nordrhein-westfälischen Selfkant, gekauft, um die ersten beiden Bauabschnitte angehen zu können. Rund 1,5 Millionen Euro hat sich die Gesellschaft das kosten lassen. Der Ankauf hatte sich verzögert, weil der Bauträger Mitte des Jahres die Reißleine zog, um Steuern und Gebühren nicht doppelt zu zahlen. Davor erwarb die Ferien- und Thermendorf GmbH die Grundstücke und verkaufte sie an den Bauträger weiter. Danach verhandelte die Firma selbst (der Kurier berichtete).

Straßen entstehen noch vor dem Winter

Jetzt sollen im ersten Bauabschnitt, der nahe des Mistelgauer Ortsteils Truppach liegt, noch in diesem Jahr die Grundlagen für den Häuserbau im nächsten Frühjahr geschaffen werden. 13 Bodenplatten sollen gelegt, sowie die Rohre für Wasser, Abwasser, Strom und Telefon gelegt werden. Auch die Asphaltierung der Zufahrtsstraßen ist noch vor Wintereinbruch geplant.

Lappe versichert, dass die Gemeinde Mistelgau im Falle eines Misserfolges des Feriendorfes auf keinen Kosten sitzenbleibe. Der Vertrag mit dem Bauträger soll dem Gemeinderat aber erst noch vorgelegt werden. „Wir haben keine Verpflichtung, irgendwelche Grundstücke zurückzukaufen“, sagt der Bürgermeister. Die Gemeinde müsse für die Erschließung der Grundstücke nicht bezahlen, die Straßen würden aber, sobald gebaut und abgenommen, ins Eigentum der Gemeinde übergehen.

Bürgermeister sieht kein Risiko

Dass im Falle eines Scheiterns des Feriendorfes mit dem Gelände geschehe, hab der Gemeinderat auch in der Hand. Sobald etwas anderes als die im fränkischen Landhausstil geplanten Ferienhäuser geplant würden, müsse der Rat zustimmen. Auch, dass die Therme nicht im erhofften Maß vom Feriendorf profitiert, sei ausgeschlossen. Noch im Sommer wurde diskutiert, was zu tun sei, damit Feriengäste und nicht die Eigentümer selbst in die Häuser ziehen und die Therme entsprechend weniger nutzten. Der Vertrag sehe nun vor, dass die Feriendorf GmbH einen Pauschalbetrag an den Zweckverband Therme Obernsees zahle. Würde das Bad mehr genutzt als geplant, ginge das zu Lasten der Therme, würde es weniger genutzt, entstünden keine Nachteile.

Lappes Fazit: „Ich sehe kein Risiko für die Gemeinde.“

Wird im Frühjahr mit dem Bau der ersten 13 Häuser begonnen, könnten die ersten Feriengäste schon im Sommer einziehen. Danach soll der zweite Bauabschnitt mit weiteren 42 Häusern in Angriff genommen werden. Mit der Fläche kurz vor Truppach werde begonnen, damit einmal fertiggestellte Ferienhäuser vom Bau weiterer Anlagen nicht mehr gestört werden, heißt es.

Info: Am Freitag um 15 Uhr wird Spatenstich gefeiert.

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