Von der Regierung von Oberfranken in den Bayerischen Obersten Rechnungshof: Die Bayreuther Juristin Heidrun Piwernetz zieht es in die Landeshauptstadt.
Heidrun Piwernetz, seit 2016 Regierungspräsidentin von Oberfranken, wechselt zum 1. September als erste Frau in Amt der Präsidentin des Bayerischen Obersten Rechnungshofes.
Am Mittwoch absolvierte sie die Vorstellung bei der CSU-Fraktion im Landtag. Sie muss vor der Amtsübernahme vom Landtag in einer Wahl – voraussichtlich am 4. Juli – offiziell bestätigt werden, was jedoch als Formsache gilt.
Die Juristin wurde 1962 in Bayreuth geboren und studierte an der Uni in der Wagnerstadt Jura. Ihre berufliche Laufbahn begann sie im Januar 1988 bei der Regierung von Oberfranken. Nach kurzer Zwischenstation als Leiterin der Abteilung für Bau- und Umweltrecht beim Landratsamt Coburg leitete sie ab Mai 1990 das Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit der Regierung von Oberfranken.
Von April 1992 bis Februar 1995 war sie Pressereferentin beim Bayerischen Staatsministerium des Innern in München. Von dort wechselte sie zur Pressestelle der Bayerischen Staatskanzlei und kehrte im Oktober 1996 als persönliche Referentin des damaligen Innenministers Günther Beckstein ins Innenministerium zurück.
Im März 2000 wurde sie zur Regierungsvizepräsidentin von Unterfranken ernannt, 2004 zur Regierungsvizepräsidentin von Oberbayern. Von Februar 2007 bis April 2010 leitete sie die Vertretung des Freistaates Bayern bei der Europäischen Union in Brüssel. Von 2010 bis 2016 war Piwernetz Generallandesanwältin der Landesanwaltschaft Bayern.
Sie löst Christoph Hillenbrand ab, der 2016 zum Leiter des Rechnungshofes berufen wurde.
Der Rechnungshof mit Sitz in München ist die höchste Kontrollbehörde im Freistaat für Fragen rund um die Finanzen. Er maßregelt nahezu jährlich die Ausgabenpolitik der Staatsregierung und beklagt Steuerverschwendung. Die Behörde agiert unabhängig von der Regierung.
