Nicht allen Polizisten finden Verhalten ihrer Kollegen gut
Auch unter Polizisten gibt es freilich Kritik am aktuellen Boykott eines Teils der „bewaffneten Truppe“. Die Interessensverbände schwarzer Polizisten etwa nannten die Aktion „fast schon eine Art Erpressung“. Immerhin sei man zur Polizeiarbeit eingeschworen worden, „und nicht zur Arbeit als Scharfrichter“.
Lord Macdonald, ein früherer Leiter der Strafverfolgungsbehörde in England, fügte hinzu: „Die Polizei kann kein Veto haben über Entscheidungen, die Staatsanwälte bei der Strafverfolgung treffen. Wenn Polizisten sich weigern, ihre Arbeit zu tun, weil ein Beamter angeklagt worden ist, und die Innenministerin das unterstützt, dann haben wir kein funktionsfähiges Rechtssystem mehr.“
Britische Polizisten traditionell unbewaffnet
Bobbys
Die meisten Polizisten auf den Britischen Inseln sind unbewaffnet. Für bewaffnete Einheiten ist ein spezielles Training erforderlich. In London haben knapp 2600 der 34 000 Polizeibeamten Zugang zu Waffen. Zu ihren Aufgaben gehören Anti-Terror-Maßnahmen und Prominentenschutz
Todesopfer
Die Zahl der Todesopfer durch Polizeischüsse in London liegt niedrig. Seit 1990 soll im Schnitt ein Mensch pro Jahr auf diese Art getötet worden sein.