Der Sprecher sagte, diese Schilderungen könnten nach einer internen Prüfung "nicht nachvollzogen werden". Es habe bei dem vom CPT begleiteten Charterflug "massive Widerstandshandlungen" durch einen Ausreisepflichtigen gegeben. Deshalb sei dieser von sechs Polizisten umgeben gewesen. Womöglich hätten die CPT-Experten in dieser räumlich beengten Situation nicht alles genau mitverfolgen können.
Seit Ende April stellt die Internationale Organisation für Migration (IOM) keine Unterkünfte in Kabul mehr für die Abgeschobenen zur Verfügung. Davor hatte es über die IOM im Rahmen einer EU-finanzierten Ankunftsunterstützung die Möglichkeit gegeben, dass Abgeschobene bis zu zwei Wochen in einem Hotel übernachten.
Laut IOM haben über die Jahre "nur sechs Prozent aller Migranten, die am Flughafen Kabul ankamen, von der Hotelübernachtung Gebrauch gemacht". Andere hätten es bevorzugt, Kabul umgehend zu verlassen und weiterzureisen. Daher gebe man nun Unterstützung in Bargeld aus - 12 500 Afghani (rund 167 US-Dollar). So könnten die Abgeschobenen frei entscheiden, wie sie dieses Geld verwenden. Zusätzlich würden Broschüren mit Informationen über Hotels, Krankenhäuser und anderen Hinweisen über Kabul verteilt, heißt es von IOM.
Derzeit gibt es Bemühungen, den langwierigen Konflikt in Afghanistan politisch zu lösen. Bisher gab es mehrere Gesprächsrunden zwischen Vertretern der USA und hochrangigen Taliban. Diese sollen zu direkten Gesprächen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban führen. Die Bemühungen um eine politische Lösung gerieten in den vergangenen Wochen allerdings etwas ins Stocken.