Das Bayreuther Schwurgericht tastet sich langsam an die Hintergründe für eine bislang nicht dagewesene Tat heran: Menschen, die einem Kranken helfen wollen, werden von ihm beinahe umgebracht. Wie berichtet, kamen eine Notärztin und ihre drei Kollegen vom Roten Kreuz nur knapp mit dem Leben davon. Die Notärztin wird mutmaßlich ihr Leben lang an den Folgen tragen – ihr linker Arm ist gelähmt, weil ein Messerstich des Angreifers Nerven durchtrennt hatte. Ein 37-jähriger Rettungsassistent hatte Riesenglück im Unglück: Wie ein Chirurg aussagte, seien die Stichverletzungen des Sanitäters so gewesen, dass eine Großoperation mit Eröffnung der Bauchhöhle eine der Möglichkeiten war. Man habe sich für eine konservative Behandlung entschieden – im Nachhinein die richtige Entscheidung. Alle Sanitäter sind wieder im Dienst. Ein Notarzt, der damals die verletzten Kollegen versorgte spricht für alle, wenn er sagt: „Nach diesem Vorfall sind wir Retter durchaus verängstigt.“