Nach den Unwettern: Bayern räumt auf

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Nach den verheerenden Unwettern mit Überschwemmungen in verschiedenen Gegenden Bayerns geht das Aufräumen weiter.

 
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Im niederbayerischen Simbach am Inn sollen am Montag 100 Bundeswehrsoldaten ankommen, um zu helfen. Eine Flutwelle hatte im Landkreis Rottal-Inn sieben Menschen in den Tod gerissen und einen Schaden von mehr als einer Milliarde Euro verursacht. An allen Schulen in Simbach fällt die ganze Woche der Unterricht aus. Die Abiturprüfungen am Gymnasium in Simbach am Inn fänden aber statt, teilte das Landratsamt mit.

In Polling im Landkreis Weilheim-Schongau liefen auch in der Nacht die Pumpen, sie haben eine Kapazität von bis zu 15 000 Litern pro Minute. «Die schweren großen Pumpen laufen voraussichtlich bis zum Morgen», sagte Einsatzleiter Anton Kappendobler am Abend. In der Nacht berichteten die Einsatzkräfte von einer «stabilen Lage».

Am Sonntag waren in Polling Straßen überflutet worden und Keller vollgelaufen. Rund 45 000 Sandsäcke seien verbaut worden, auch um den Damm des Tiefenbachs zu stabilisieren. Am Abend sank der Pegel endlich ab. Das Landratsamt Weilheim-Schongau erklärte für das Gebiet rund um die Gemeinde Polling den Katastrophenfall, den es aber am Sonntagabend wieder aufhob. Bis auf einzelne Ausnahmen waren die meisten Straßen rund um Polling in der Nacht zum Montag weitgehend frei, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

Am Sonntagabend rissen Unwetter in Unterfranken im Raum Aschaffenburg binnen einer Viertelstunde zahlreiche Bäume um. Die Polizei meldete am Abend elf Straßensperrungen. «In der heißen Phase ging minütlich ein Notruf bei uns ein», sagte ein Sprecher.

In Simbach haben Statiker mit der Überprüfung der beschädigten Häuser begonnen. Landrat Michael Fahmüller (CSU) sprach von mehr als 5000 betroffenen Haushalten. 500 Häuser seien so schwer beschädigt, dass sie vermutlich nicht sanierbar seien. 200 Brücken seien allein in seinem Landkreis zerstört, ganze Straßenzüge komplett weggespült worden. Hunderte Fahrzeuge hätten Totalschaden erlitten, viele Wirtschaftsbetriebe seien in ihrer Existenz bedroht. In der Nacht zum Montag veränderte sich die Lage in Simbach zunächst nicht, wie ein Sprecher des Polizeipräsidium Niederbayern sagte.

Bereits seit einer Woche ziehen Unwetter über Bayern. Am Montag vor einer Woche gingen sie über Franken nieder, besonders die Region um Ansbach versank in den Fluten. Am Mittwoch traf es den Landkreis Rottal-Inn Niederbayern, am Wochenende die Gegend um Weilheim.

Die Meteorologen geben noch keine Entwarnung. Laut Deutschem Wetterdienst bilden sich am Montag ab dem späteren Vormittag erneut Gewitter, die vor allem im Alpenvorland, an den Alpen und im westlichen Franken heftig ausfallen können. Erneut könne es binnen kurzer Zeit bis zu 40 Liter pro Quadratmeter regnen.

dpa

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