Positiv beurteilte auch der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) Bidens Rede. "Was für eine optimistische, freundliche und engagierte Einladung an uns Deutsche und Europäer, die Zukunft gemeinsam zu gestalten", sagte Gabriel dem Nachrichtenportal t-online. "Jetzt ist es an uns, diese Einladung anzunehmen." Gabriel sieht viele Bereiche, in denen mehr Zusammenarbeit nötig ist: "Im Klimaschutz, beim Kampf gegen die Pandemie, bei der Reform internationaler Organisationen, bei Abrüstung und fairen Handelsbeziehungen aber auch bei der Verteidigung der Demokratie, im Kampf gegen Terror und gegen das Vordringen autoritärer Regime."
Der Grünen-Abgeordnete Jürgen Tritten sagte t-online, Bidens Rede zeige, wie die USA in die internationale Politik zurückkehren wollten - "mit Realpolitik und Kooperation". Dabei spielten transatlantische Beziehungen eine starke Rolle. "Europa ist nicht mehr "worse than China" wie bei Trump. Das ist eine gute Nachricht." Auch Linken-Politiker Gregor Gysi sah Teile von Bidens Rede positiv. "Es ist zu begrüßen, dass Joe Biden Weltprobleme wie den Klimawandel oder die Bekämpfung der Corona-Pandemie in internationaler Zusammenarbeit lösen will", sagte Gysi dem Nachrichtenportal.
FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff bezeichnete Bidens Rede als "stark", weil sie gleichzeitig vorausschauend gewesen sei und nachdenklich mache. "Dass er als erster amtierender Präsident der Vereinigten Staaten überhaupt an einer Münchner Sicherheitskonferenz teilgenommen hat, war ein kraftvolles Zeichen für den Zusammenhalt des Westens", sagte er t-online.
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