Museumstag In diesem Jahr fällt er aus

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Das Urweltmuseum ist regelmäßig beim Bayreuther Museumstag mit an Bord. Foto: Archiv/Karl-Heinz Lammel Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Museumstag oder Museumsnacht – beides wird es in diesem Jahr in der Stadt Bayreuth nicht geben. Dafür entschied sich der Kulturausschuss in seiner Sitzung am Montag.

 
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Viele Jahre lang war die Museumsnacht ein fester Bestandteil im Kulturkalender der Stadt. Im Jahr 2016 fand sie zum letzten Mal stand. Die Stadt Bayreuth suchte nach einem neuen Konzept. Dies hatte die Agentur Muvi mit ihrem Inhaber Bodo Löppert gefunden.

Im Jahr 2018 wurde „Unser Museumstag“ zusammen mit 22 Museen und Kulturorten In Bayreuth veranstaltet. Das Programm sah eine Verbindung von Kultur und Genuss vor. Neben den geöffneten Museen war am Markt eine Bühne aufgebaut worden, auf der sich die Kultureinrichtungen vorstellen konnten. Darum herum stellten Schulen ihre Kulturprojekte vor und boten Gastronomen und Köche Essen und Getränke an.

Neustart 2020

„Unser Museumstag“ verzeichnete an die 10.000 Besuche und damit eine gute Resonanz. Dennoch teilte der Veranstalter Bodo Löppert der Stadt im Nachhinein mit, dass er keinen weiteren Museumstag planen werde. Daher schlug das Kulturamt dem Kulturausschuss nun vor, in diesem Jahr den Museumstag auszusetzen. Nach dem Dienstantritt des künftigen Kulturreferenten Benedikt Stegmayer solle dieser beauftragt werden, neue Ideen für 2020 zu erarbeiten und dem Gremium vorzustellen.

Der neue Kulturreferent, der sein Amt am 1. Mai antritt, war als Zuhörer im Kulturausschuss anwesend. Auf Kurier-Nachfrage sagte er: „Ich habe noch kein fertiges Konzept in der Schublade. Aber das Thema ist mir nicht völlig unbekannt.“ Als Kunstbeauftragter der Stadt Mannheim und Leiter der dortigen Stadtgalerie habe er dort eine Lange Nacht der Museen mitorganisiert. Sie schloss neben Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen mit ein. In Esslingen, wo Stegmayer derzeit als Kulturamtsleiter tätig ist, gibt es ein anderes Format. Dort werde alle drei Jahre ein städtisches Kulturfest mit dem Namen Kulturräume veranstaltet, wie der 37-Jährige berichtete.

Alle Akteure ins Boot holen

In Bayreuth müsse er sich erst einen Überblick über die vorhandenen Einrichtungen verschaffen. Dann könne er sehen, was bisher funktioniert habe und was nicht. „Mit den Kulturverantwortlichen der Stadt lässt sich sicherlich ein gemeinsames Programm erarbeiten.“ Dafür gebe es unterschiedliche Ansätze, so Stegmayer. „Ich will da aber noch nichts vorwegnehmen.“ Die Museen mit Leben zu füllen, sei ein generelles Problem, das viele Städte hätten. „Das ist nicht leicht und eine spannende Herausforderung.“ Ihm sei wichtig, alle Akteure mit ins Boot zu holen. „Man muss offen sein im Denken und für die Besucher attraktiv sein.“ Der Idealfall wäre, wenn sich die Besucher dazu bewegen ließen, auch sonst öfters ins Museum zu gehen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske sagte im Kulturausschuss, man müsse gar keine neuen Konzepte oder Ideen suchen. „Mein Wunsch wäre es, auf dem Konzept von 2018 aufzubauen.“ Die Stadt müsse nur jemanden finden, der die Veranstaltung durchführe. Dies sei auch nicht ausgeschlossen, bemerkte Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (BG). CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Specht hielt es für vernünftig, das erprobte Konzept weiterzuentwickeln. 

Bodo Löppert sagte auf Anfrage, die Agentur habe vor, ihren Sitz in den Landkreis zu verlegen. Ein Sponsoring in dieser Größenordnung für Bayreuth sei damit nicht mehr durchführbar. Mit der Stadt habe es lediglich einen Ein-Jahres-Vertrag gegeben.

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