Seit Jahren sorgt das alle drei Jahre erstellte Vegetationsgutachten, die Basis für die besagten Abschussvorgaben, für Verstimmungen. Nach der jüngsten Erhebung ist in fast drei Viertel der oberfränkischen Hegegemeinschaften der Wildverbiss zu hoch.Einem Vertreter des Bayreuther Jägervereins zufolge, ist das Gutachten selbst umstritten. Weil es nach einem starren Raster erstellt werde, das die Realität aber nur bedingt richtig abbilde. So würden zum Beispiel die Schäden erfasst, nicht jedoch die Pflanzen, die unbeschädigt sind. Oder es werde nicht beachtet, in welchem Abstand die Bäume gepflanzt wurden und sie überhaupt hätten groß werden können. Oder ob sie eventuell bei einem Sturmschaden in Mitleidenschaft gezogen würden. Jedoch könne der Abschussplan auch nicht ohne Weiteres aufgegeben werden, so der Jäger. Denn dann könnte es zur Ausrottung bestimmter Wildarten kommen oder zu Überpopulationen. Beides sind Extreme, die wir nicht wollen.Forstminister Helmut Brunner (CSU) beharrt darauf, das Vegetationsgutachten als wissenschaftlich abgesicherte Grundlage für die regionalen Abschusspläne beizubehalten. Der Grundsatz Wald vor Wild dürfe nicht in Frage gestellt werden. Er sprach sich für eine gleichberechtigte Einbindung der Jäger aus. Auch der Jagdverband befürwortet eine Änderung des Waldgesetzes bezüglich der Abschussplanung nicht. jum/ue
Forstminister hält an Wildabschussplanung fest Umstrittenes Gutachten
Redaktion 15.04.2010 - 16:53 Uhr