Mit Tempo zum neuen Kreuz

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Deutlich schneller als geplant sind die ersten Gebäude in der Unteren Herzoghöhe im Rohbau fertig. Am Freitag wurde Richtfest gefeiert. Das Projekt kostet rund 15 Millionen Euro. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Etwas mehr als sechs Monate sind vergangen, dass der erste Stein gesetzt wurde im Schatten der Kreuzer Kirche. Jetzt stehen vier Häuser im Rohbau, ein weiteres Haus kann wohl noch winterfest gemacht werden. Damit liegt die Gemeinnützige Bayreuther Wohnungsbaugenossenschaft (GBW) deutlich vor dem Plan eines 15-Millionen-Projekts, das das Gesicht im Stadtteil Kreuz verändert.

 
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"Ein Ort zum Leben" entstehe hier im Kreuz, sagt Martin Schöppel, der Pfarrer der Kreuzkirche, am Freitag beim Richtfest für das größte Neubauprojekt der GBW seit vielen Jahren. "Altes musste weichen, weil es verbraucht war", sagt Schöppel. Neuer Wohnraum werde geschaffen, um Menschen im Kreuz eine neue Heimat zu geben. Ein Projekt, das nicht zuletzt wichtig sei für die Stadt, wie es GBW-Vorstand Markus-Patrick Keil formuliert: Neuer Platz zum Wohnen bedeute mehr Attraktivität für die Stadt.

Planungen laufen seit 2012

Deutlich länger als der Neubau im Wohnprojekt Untere Herzoghöhe, wie die GBW das Vorhaben nennt, haben die Vorbereitungen gedauert: Im Oktober 2012 habe es den ersten runden Tisch zu dem Projekt gegeben, sagt Keil. Das Ziel: "Nicht high-end zu bauen, sondern für breite Schichten der Bevölkerung." Wie Keil im Gespräch mit unserer Zeitung sagt, habe man ab dem Spatenstich zeitlich eher vorsichtig kalkuliert: "Für den ersten Bauabschnitt hatten wir länger geplant. Für die vier Punkthäuser und den Riegelbau hatten wir mit drei Jahren Bauzeit gerechnet. Wir liegen jetzt deutlich vor dem Plan, werden das in knapp zwei Jahren schaffen. Und können die Wohnungen damit bereits im Herbst kommenden Jahres an die Mieter übergeben." 79 Wohnungen entstehen in den vier Punkthäusern und dem Wohnriegel - etwas mehr Platz als in den Häusern, die abgerissen wurden.

Fertigstellung des Gesamtprojekts wird um gut ein Jahr vorgezogen

Für das Gesamtprojekt in der Unteren Herzoghöhe bedeutet das: "Wir können wahrscheinlich sogar bereits Ende kommenden Jahres mit dem Abriss der Häuser an der Lippacherstraße beginnen und den zweiten Bauabschnitt vorziehen." Damit sollte die Arbeit, die den meisten Dreck und Lärm verursacht - der Abriss -, abgeschlossen sein, wenn die neuen Mieter im Frühjahr 2019 die ersten warmen Tage draußen oder auf dem Balkon verbringen wollen. Die Kündigungen für die Häuser, die verschwinden werden, seien am 30. Juni ausgesprochen worden. Das Ziel: "Wer will, kann in den Neubau umziehen." Wie bei Abschnitt eins wolle die GBW "nach Möglichkeit auch alle Mieter wieder bei uns unterbringen. Fünf der 48 Mieter aus dem ersten Abschnitt haben gewechselt, alle anderen sind bei uns in Tauschwohnungen geblieben." Am 1. November werde GBW-Mitarbeiterin Daniela Fischer wieder das Quartiersbüro beziehen und den Mietern zur Seite stehen.

Erster Bauabschnitt: 15 Millionen Euro

Wie Keil sagt, liege die Investition im ersten Bauabschnitt bei rund 15 Millionen Euro. Für Abschnitt zwei, bei dem 16 Reihenhäuser anstelle der vier Mehrfamilienblocks gebaut werden, kalkuliere man bei der GBW mit einer Summe von vier bis fünf Millionen Euro. "Die genauen Kosten haben wir, wenn uns die exakten Pläne vorliegen." In den neuen Mehrfamilienhäusern habe man die Wohnungszuschnitte etwas kleiner gemacht, für die Reihenhäuser wolle man vor allem Familien mit Kindern gewinnen, die bislang für größere Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern Interesse gezeigt hätten, sagt Keil. Das sorge für weniger mögliches Konfliktpotenzial unter den Mietern.

Brand in Baucontainer verursachte keinen Zeitverzug

Der Brand Anfang September, bei dem laut Keil zwei Baucontainer und ein Vorratslager für Material ein Raub der Flammen wurden, habe die Arbeiten nicht nennenswert zurückgeworfen, sagt Keil auf Nachfrage. Inzwischen ist auch klar, was passiert ist: "Jemand hat etwas Brennbares in einen Restmüllcontainer geworfen. In dem Container waren Schaumdosen, die explodiert sind. Glücklicherweise war das nicht sehr gefährlich." Allerdings sei eine Heizungsbaufirma "um ein bis zwei Wochen" ausgebremst worden, weil deren Vorratslager durch die Flammen vernichtet wurde. "Zum Glück", sagt Keil, "kamen weder Menschen zu Schaden, noch entstand Schaden an den Neubauten. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln."

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