Der begehrte Preis für das Album des Jahres ging an den Londoner Rapper Dave für sein Debüt „Psychodrama“. Der 21-Jährige sorgte mit seinem politischen Song „Black“ für Aufsehen, in dem er den britischen Premierminister Boris Johnson attackierte. „Die Wahrheit ist, unser Premierminister ist ein echter Rassist“, rappte er. Er erinnerte an die Opfer der Grenfell-Katastrophe, eines tödlichen Hochhausbrandes im London, und kritisierte die Verhältnisse in britischen Gefängnissen.
Auch Johnsons Vorgängerin, die frühere Premierministerin Theresa May, bekam Häme ab. „Ich weiß, dass sie jetzt stinksauer zuhause sitzt“, sagte der US-Rapper Tyler The Creator, der als Bester Internationaler Solokünstler ausgezeichnet wurde. „Danke, Theresa May!“ May hatte in ihrer Amtszeit als Innenministerin ein fünfjähriges Einreiseverbot für den Musiker ausgesprochen, das im vergangenen Jahr endete.
Die Brit Awards werden seit 1977 verliehen. Zum Jubiläum reduzierten die Organisatoren die Kategorien, um die Show dynamischer zu machen und mehr Platz für Live-Musik zu schaffen. Mit Erfolg. Neben diversen Preisträgern sorgten der frühere One-Direction-Sänger Harry Styles („Adore You“) sowie die US-Rapperin Lizzo („Good As Hell“) für Stimmung in der Halle, die nicht ganz voll war.
Rod Stewart musizierte mit seinen ehemaligen Bandkollegen Ronnie Wood und Kenney Jones von The Faces („Stay With Me“). Gitarrist Wood, hauptberuflich bei den Rolling Stones, kam zur Show ganz unprätentiös mit der U-Bahn und postete ein Video aus der „Jubilee Line“.