Großfahndung Unbekannte knacken drei Geldautomaten

Von , aktualisiert am 17.06.2020 - 19:01 Uhr

OBERFRANKEN. Hoher Schaden in der Nacht: Gleich drei Geldautomaten wurden in der Nacht zum Mittwoch in Oberfranken geknackt, einer davon in Mistelgau im Landkreis Bayreuth.

 
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Mit dem Trennschleifer in die Bankfiliale

Unliebsamen Kundenbesuch hatte die Filiale der Sparkasse in Mistelgau: In der Nacht auf Mittwoch drangen noch unbekannte Täter in den Vorraum der Filiale ein und öffneten gewaltsam, vermutlich mit einem Trennschleifer, den Geldausgabeautomaten. Die Höhe der Beute beziffert die Polizei auf mehrere Tausend Euro Bargeld. Der angerichtete Schaden belaufe sich auf rund 10 000 Euro.

Entdeckt worden war der Einbruch am Mittwoch gegen 8.15 Uhr von Angestellten der Bank, die umgehend die Polizei verständigten. Dabei seien sie noch, teilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken mit, von einer Sachbeschädigung ausgegangen. Es hätte sich jedoch schnell der Verdacht erhärtet, dass der Geldausgabeautomat gezielt angegangen worden sei. In der Pressemitteilung schreibt die Polizei weiter, dass die Täter den Automaten gegen 0.45 Uhr gewaltsam, vermutlich mit einem Trennschleifer, geöffnet hätten. Kriminalbeamte aus Bayreuth hätten die Ermittlungen am Tatort übernommen und entsprechende Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt.

Wie auf der Homepage der Sparkasse Bayreuth zu lesen ist, ist der Geldausgabeautomat jeden Tag der Woche zwischen 5 und 23 Uhr verfügbar. Die Nachfrage dieser Zeitung, ob der Vorraum, in dem der Automat steht, in der Zeit von 23 bis 5 Uhr geschlossen und nicht zugänglich ist, wollte die Pressestelle der Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht beantworten. Die Sparkasse antwortete auf diese Frage, dass der betroffene Geldautomat im Selbstbedienungsbereich der Geschäftsstelle Mistelgau, der sich in deren Vorraum befinde, stehe. Die Nutzung der Geräte sei von 5 bis 23 Uhr möglich. Zu diesem Zweck sei der Bereich frei zugänglich. Auch die Frage, wie die Polizei auf die Uhrzeit von 0.45 Uhr als Tatzeitpunkt kommt, blieb aus ermittlungstaktischen Gründen unbeantwortet.
Klar ist hingegen, dass der Geldautomat nicht mehr funktionsfähig ist. „Wir werden die Möglichkeit der Bargeldversorgung am Automaten in der Geschäftsstelle für unsere Kunden so schnell es geht wieder herstellen“, teilt Sparkassen-Mitarbeiter Lothar Weiß mit. Ein genauer Zeitpunkt lasse sich im Augenblick leider noch nicht nennen.

Ob ein Zusammenhang zu einem ähnlichen Fall besteht, der sich ebenfalls in der Nacht auf Mittwoch in einer Bankfiliale in Ebensfeld bei Coburg zugetragen hat, werde untersucht, schreibt die Pressestelle. Dort haben vier maskierte Täter gegen 2.45 Uhr nach ersten Erkenntnissen der Kriminalpolizei ein Gasgemisch in die beiden Geldausgabeautomaten geleitet und sie gesprengt. Die Kollegen der Kriminalpolizei Bayreuth stünden bezüglich der Geldautomatensprengung in Ebensfeld im Austausch mit der Kripo Coburg. Derzeit würden die Beamten, nicht nur aufgrund des unterschiedlichen Modus Operandi, davon ausgehen, dass es sich nicht um dieselben Täter handele. Die umfassenden Ermittlungen würden noch andauern.

Die Bayreuther Kriminalpolizei bittet um sachdienliche Hinweise unter Telefon 09 21/ 50 60. Von besonderem Interesse ist, ob jemand in der Nacht zum Mittwoch, insbesondere gegen 0.45 Uhr, verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge bei der Bankfiliale in der Bayreuther Straße beobachtet hat.

Vier Maskierte brechen in Bankfiliale in Ebensfeld ein

Gegen 2.45 Uhr machten sich nach ersten Erkenntnissen der Kriminalbeamten vier maskierte Personen an den beiden Geldausgabeautomaten einer Bankfiliale in der Hauptstraße in Ebensfeld, Landkreis Lichtenfels, zu schaffen. Sie öffneten die Geräte gewaltsam durch Einleiten eines Gasgemisches. Anschließend ergriffen die vermummten Räuber mit einem dunklen Audi vermutlich auf der Autobahn A73 in nördlicher Richtung die Flucht, berichtet das Polizeipräsidium Oberfranken am Mittwochmorgen.

Anwohner, die auf die Sprengung der Geldautomaten in Ebensfeld aufmerksam wurden, wählten den Notruf. Die Polizeieinsatzzentrale leitete sofort eine Großfahndung ein. Während Polizisten den Tatort weiträumig absperrten, übernahmen Kriminalbeamte aus Coburg die Ermittlungen und Spurensicherung. Dabei erhielten sie Unterstützung von der Technischen Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes. Die Höhe des erbeuteten Bargeldes steht noch nicht fest. Der an den beiden Automaten und dem Bankgebäude verursachte Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehrere zehntausend Euro.

Die Ermittler bitten um Mithilfe und fragen:

  • Wer hat am Mittwochmorgen, etwa gegen 2.45 Uhr, Beobachtungen in der Hauptstraße in Ebensfeld gemacht?
  • Wem ist ein dunkler Audi, möglicherweise aus dem Zulassungsbereich „GM“, aufgefallen oder wer kann Hinweise zu den Insassen geben?
  • Wer kann sonst Angaben machen, die im Zusammenhang mit der Tat stehen könnten?

Zeugen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Coburg unter der Telefonnummer  09561/645-0 in Verbindung zu setzen.

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