Mintphilmal wächst und wächst Bayreuther Förderinitiative startet neues Projekt zur digitalen Matheförderung

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Unendlich heißt das Maskottchen von Mintphilmal nicht von ungefähr. Der Name des lustigen Wesens, das im Internet bei Matheaufgaben hilft, soll auf die schier unendlichen Möglichkeiten hinweisen, die Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Philosophieren und Malen gemeinsam bieten. Und Unendlich steht zudem sinnbildlich für die Initiative, deren Name sich aus Anfangsbuchstaben und Abkürzungen der genannten Themenfelder zusammensetzt. Denn sie wächst und wächst – gefühlt ohne Ende.

 
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Losgelegt hat die Bildungsinitiative der Staatlichen Schulämter in Kreis und Stadt Bayreuth 2015. Beteiligt sind verschiedenste Partner der Bildungsregion (siehe unten). Mittlerweile gilt Mintphilmal als Leuchtturmprojekt des mehrdimensionalen und generationenübergreifenden Lernens in ganz Bayern und wird unter anderem von der Sparkassenstiftung unterstützt. Kein Wunder also, dass die Gästeliste hochkarätig besetzt ist, wenn der Verein neue Ideen präsentiert – wie am Dienstag in der Grund- und Mittelschule Weidenberg der Fall.

„Mathe grenzenlos! Digitale Mathematikforderung und -förderung“ heißt das neue Lernmodul, das es jetzt im Internet unter mintphilmal.de gibt. Das Ziel: Jeder – von Grundschüler bis Rentner – kann sich an verständlich aufbereiteten, aber auch kniffligen Matheaufgaben versuchen, die einen Bezug zum realen Leben herstellen.

Knobelaufgabe geht um den Röhrensee

„Eine Knobelaufgabe geht etwa um die Tiere am Röhrensee in Bayreuth“, sagt Andrea Riedel. Die Lehrerin hat die Aufgaben mit konzipiert. Das Besondere: Es gibt immer verschiedene Lösungswege. Ein Werkzeugkoffer hilft dem, der nicht weiterkommt. Und wem es zu leicht ist, der klickt eine Rakete an und erhält Zusatzaufgaben.

Eine ganze wichtige Frage präsentiert in der Weidenberger Schulaula Peter Schüll, ein weiterer an der Aufgabenkonzeption beteiligter Lehrer. „Warum ist eigentlich nicht mehr Eis in einer Eiswaffel?“ Das könne man mittels einer Gleichung lösen, aber auch ein gewiefter Zehn- bis Zwölfjähriger könne weiterkommen, sagt Schüll. „Sie können mit einer zeichnerischen Lösung Eishändler Giovanni helfen, den Auftrag beim Waffelhändler abzugeben.“ Jeden Monat soll eine neue Knobelaufgabe online dazukommen. Ab Juni auch auf einer überarbeiteten Internetseite, kündigt Matthias Ehmann, der fürs Digitale zuständige Schatzmeister des Mintphilmal-Fördervereins, an.

Zuerst mit Präsenz, dann digital

Zweiter Teil des neuen Moduls ist die Matheförderung, die sich an Schüler richtet, die ein wenig Hilfe brauchen. „Los geht es mit Treffen in Präsenz“, sagt Lehrerin Kerstin Skapczyk. Zum Kennenlernen. Nach einer informellen Diagnostik wird dann ein Förderplan erstellt, ehe die nachfolgenden Unterrichtsstunden übers Internet stattfinden. So werden Fahrtwege gespart.

„Unsere intensive Eins-zu-eins-Förderung ist komplett kostenfrei“, sagt Marina Lindner, ehemalige Leiterin der Staatlichen Schulämter und Vorsitzende des Mintphilmal-Fördervereins. Schirmherrin des neuen Moduls ist Heidrun Piwernetz. Die Regierungspräsidentin von Oberfranken nennt es bei der Präsentation „einen guten Beitrag zur Digitalisierung der Bildungsregion Oberfranken“. Und Digitalisierung sei schließlich überall wichtig, sagt Landrat Florian Wiedemann (FW) für den Landkreis Bayreuth. „Für mich als Lehrer ist es etwas Besonderes bei so einem Anlass dabei zu sein.“ Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) betont für die Stadt Bayreuth: „Das Besondere ist die mittlerweile sehr breite Angebotspalette an verschiedenen Standorten.“

Den Abschluss der Präsentation übernimmt Unendlich, das Maskottchen. Es grüßt in einem Video, und es grüßt als Kunst. Karoline und Stefan Haußner haben Unendlich als Schlüsselanhänger erstellt. Ihn können die Gäste mit nach Hause nehmen.

Die Standorte von Mintphilmal

Schulen: Dabei sind in Bayreuth Luitpold-, Herzoghöhe und Meyernberg-Grundschule sowie das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium und im Kreis die Grundschulen Mistelgau-Glashütten, Creußen, Goldkronach, Schnabelwaid und Pegnitz sowie die Grund- und Mittelschulen Hummeltal (Eröffnungsevent zum Projekt „Energie aus Sonne und Wind“ war hier am gestrigen Freitag, 20. Mai) und Weidenberg.

Uni Bayreuth: Dort sind Didaktik der Geografie, Didaktik der Informatik und Experimentalphysik/Didaktik der Physik beteiligt.

Staatsinstitute: Zum Netzwerk gehören die Institute für die Ausbildung von Förderlehrern sowie für die Ausbildung von Fachlehrern.

Bildungspartner: Auch am Mobilen Museum Kuk, am Fablab Bayreuth und im Urweltmuseum gibt es Angebote.

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