"Menschen in Not" spendet Zehn Schlafsäcke für Obdachlose

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BAYREUTH. Rund 48.000 Menschen in Deutschland sind obdachlos, 650.000 haben keine eigene Wohnung. Die Zahlen sind ungenau, basieren auf Schätzungen. Manche dieser Menschen haben sich bewusst für ein Dasein auf der Straße entschieden. Haben aus den verschiedensten Gründen gebrochen mit ihrem bisherigen Leben und ziehen von Ort zu Ort. Auch sie brauchen Unterstützung. Hilfe, die sie in Bayreuth im neu eingerichteten Haus Cosima der Diakonie finden.

 
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Dort können sie übernachten, erhalten Kleidung, wenn sie welche benötigen oder anderweitig Hilfe. An manchen Tagen laufen die Waschmaschinen fast rund um die Uhr, berichten die Mitarbeiter der Diakonie. Viele Obdachlose nutzen die Übernachtung unter einem Dach vor allem, um ausgiebig zu duschen und dafür zu sorgen, dass die Kleidung gewaschen wird.

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14 Menschen finden Platz

Sechs Frauen und acht Männer finden auf zwei Etagen in Zweibettzimmern hier ein Obdach. In einigen Zimmern ist auch Platz für ein zusätzliches Notbett vorhanden.

Ein Student hatte die Idee

Manche bleiben dann ein paar Tage, aber die meisten zieht es sehr schnell wieder hinaus in ihr gewohntes Leben. Um ihnen jetzt, auch in der kalten Jahreszeit, das Leben etwas zu erleichtern, dafür macht sich der Bayreuther Felix Schmitz stark. Der 19-jährige Student unterstützt das Projekt der Sheltersuit Foundation. Sheltersuits sind wasserfeste Winterjacken mit abnehmbarem Schlafsack. Entworfen wurden sie von dem Niederländer Bas Timmer, der die Schlafsäcke an Obdachlose verteilt. Mit der Aktion holt er die Menschen zwar nicht von der Straße, er sorgt aber dafür, dass sie zumindest warm bleiben.

Offene Ohren bei "Menschen in Not"

Bei der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ stieß Schmitz auf offene Ohren. Zum Preis von 3600 Euro kaufte die Stiftung zehn Schlafsäcke verschiedener Größen, die jetzt im Haus Cosima auf ihren Einsatz warten. Nancy Kamprad vom Sozialamt der Stadt Bayreuth freut sich über diese Spende. „Es muss niemand auf der Straße schlafen, wir haben genügend Unterkünfte, aber alle Menschen sollen auch die Freiräume haben, die sie möchten,“ betont sie. Felix Schmitz hat die Schlafsäcke, die in den Niederlanden von einer Non-Profit-Organisation aus Recycling-Material hergestellt werden, selbst getestet und für gut befunden.

Viele Funktionen

Bei der Übergabe der zehn Schlafsäcke im Garten des Hauses Cosima erklärt er die verschiedenen Funktionen. Mit Hilfe eines Reißverschlusses wird aus dem Schlafsack eine wetterfeste Jacke samt eingebautem Schal. Das warm gefütterte Innenteil ist meist sehr bunt, je nachdem, woraus es gefertigt wird. Material bekommt die Foundation von Festival-Veranstaltern oder von Flughäfen. Als Trageriemen werden Sicherheitsgurte aus Autos verwendet.

Das Unterteil lässt sich tagsüber in einem Rucksack verstauen, der außerdem noch Platz bietet für weitere Habseligkeiten, sodass alles kompakt verstaut ist, was getragen werden muss.