Menschen in Not Der tapfere kleine Ritter Friedrich

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IMMENREUTH. Heute ist Friedrich ein Kind wie viele andere auch. Der kleine Blondschopf rennt barfuß durch die Wohnung, spielt gerne mit seinen kleinen Autos, und setzt den alten Helm abwechselnd dem großen blauen Teddy oder dem schneeweißen Hund auf den Kopf. Den Helm, der den Dreijährigen wieder geraderückte, besser gesagt, seinen Kopf, denn Friedrich litt an Plagiozephalie.

 
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Manchmal lustig, manchmal ein bisschen scheu, sodass die Mama ihn tragen darf. Ein Kind wie viele andere in diesem Alter, so ist Friedrich mit jetzt drei Jahren. Im Hintergrund ein Babyfoto. Foto: Gabi Schnetter Foto: Julian Seiferth

So nennt man frühkindliche Deformationen des Kopfes. Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, sagt Friedrichs Mutter. „Bei mir waren vermutlich die vorzeitigen Wehen daran schuld.“ Der betreuenden Hebamme fielen die Veränderungen bereits wenige Wochen nach der Geburt bei der Babymassage auf. Die Ohren waren auf unterschiedlichen Höhen und auf der Stirn zeigte sich eine Kante.
Als Friedrichs Mutter ihre Sorgen äußerte, hörte sie nur: Das verwächst sich schon. Ein Kinderarzt dachte allerdings anders. Er schlug eine Helmtherapie vor, um die Asymmetrie wieder auszugleichen, denn nur solange der kindliche Kopf noch wächst, ist es möglich, auf die Form einzuwirken.

Friedrichs Mutter willigte sofort ein, um ihrem Kind einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen, und auch um spätere Zahn- und Kieferprobleme zu vermeiden. „Diese Kinder werden oft gehänselt.“ Doch die Krankenkasse machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

Die Kosten für die Helmtherapie werden nicht übernommen. Sie gehört nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen. Für Friedrichs Mutter begann das Spießrutenlaufen, denn das Geld, um alles selbst zu bezahlen, hatte sie nicht. Über den Paritätischen Wohlfahrtsverband wurde ein Antrag an die Kurier-Stiftung gestellt, und schon wenige Tage später war die Finanzierung gesichert. „Ich war so glücklich“, erinnert sie sich. Und Friedrich? Fast ein halbes Jahr lang trug er fast 24 Stunden am Tag seinen Helm, der immer wieder angepasst wurde. Vergangene Woche hatte er Geburtstag und im neuen Jahr wird er in den Kindergarten gehen. Der kleine Blondschopf mit den dunklen Augen, dem heute keiner mehr ansieht, dass man ihn nach der Geburt ein bisschen hat geraderücken müssen.

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Info: Mehr über den kleinen Friedrich und die verschiedenen Aufgaben der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ gibt es in unserer großen Online-Spenden-Gala am Samstag, 28. November, ab 20 Uhr im Livestream auf der Kurier-Homepage. Ihre Spenden nehmen wir gerne per Telefon, E-Mail und Whatsapp entgegen. Alle Details folgen.