In den Vorjahren hat er oft auf dem Court mit sich gehadert und mit anderen geschimpft, seinen Schläger geworfen und sich nach Rückständen regelrecht hängen lassen. Und bei den bedeutenden Grand-Slam-Turnieren sich regelmäßig frühzeitig verabschiedet. Doch bereits zu Jahresbeginn, bei den Australian Open, war die Wende zum Guten zu spüren, als der junge Hamburger im Halbfinale stand. Und nun diese beeindruckende Leistung bei den US Open. Im Halbfinale lag er fast schon aussichtslos zurück, um sich doch noch in das Endspiel zu kämpfen. Und als Dominic Thiem, immerhin Zweiter der Weltrang-
liste, im Finale aufdrehte, stemmte sich Zverev mit aller Leidenschaft und Kampfgeist gegen die drohende Niederlage. Und als er diese doch hinnehmen musste, bewies er menschliche Größe. Er nahm - Corona hin, Corona her - seinen Freund in den Arm und zeigte auch Emotionen. Es ist ihm zu wünschen, dass er diese Titelreife auch weiter unter Beweis stellt - und mit Thiem ein neues Tennis-Zeitalter einläutet.
Meinungen Zverevs Titelreife
Arndt Peckelhoff 15.09.2020 - 00:00 Uhr