An einem Punkt sind sie sich einig, die Kanzlerin, Gesundheitsminister Jens Spahn und die Ministerpräsidenten der Länder: Sie alle loben die Disziplin der Bürger im Kampf gegen die Pandemie. Die ist tatsächlich enorm wichtig und hebt sich zum Glück von der Rücksichtslosigkeit ab, mit der eine Minderheit absichtsvoll die Vorsichts-Regeln missachtet. Allerdings sind nun Bund und Länder dabei, die vernünftige Haltung der Bürger zu schwächen. Die Regeln, die sie beim sogenannten Beherbergungsverbot innerhalb des Bundesgebietes beschlossen haben, sind aunübersichtlich und schlecht begründet. Als Hauptquellen für steigende Zahlen an Neuinfektionen gelten derzeit Partys oder große Familienfeiern, nicht aber Reisen. Wenn es anders wäre, hätte sich das längst zeigen müssen. Denn in den Sommerfreien machten Hunderttausende Deutsche in inländischen Hotels Urlaub, ohne dass daraus große Corona-Hotspots entstanden wären. Daran hat sich nichts geändert, wie der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sagt. Eine Familie, die sich an der Ostsee ein Häuschen miete, verschärfe die Pandemie nicht. Bund und Länder müssen den Aktionismus ablegen und bestehende,- im Kampf gegen Corona sinnvolle Auflagen durchsetzen. Denn großen Schaden kann leider auch eine Minderheit anrichten. redaktion@frankenpost.de Seite 5
Meinungen Aktionismus von Bund und Ländern
Bernhard Walker 12.10.2020 - 17:50 Uhr