Alle sind begeistert: Bürgermeister Heinz Martini ebenso wie Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Architekt Peter Kuchenreuther auch und natürlich Golfhotel-Geschäftsführer Josef Hingerl. Sie schwärmen unisono von einem Projekt, das den Ort und das ganze Fichtelgebirge voranbringen kann. „Dieser Neubau ist ein Meilenstein für den Tourismus in der Region“, schwärmt Martini, früher Fußballtorwart und seit Jahren selbst begeisterter Golfer.
Das neue Haus beinhaltet 90 jeweils 30 Quadratmeter große Appartements, die mit Küchen ausgestattet sind. „Da kann sich jeder, der das möchte, selbst versorgen“, erklärt Hingerl. Man ziele in erster Linie auf Familien, Wanderurlauber, Touristen und Bus-Ausflügler ab, die ein „günstigeres Preissegment bevorzugen“. Natürlich könnten diese Gäste das Restaurant und den Spa-Bereich des Hotels mit nutzen. Weiterer Vorzug: Der in seiner Dimension in der Region einzigartige Bau biete einen wunderschönen freien Blick direkt auf die Kösseine.
20 Jahre gibt es den Golfplatz in Tröstau jetzt. Nach verheißungsvollem Start folgten etwas schwierigere Jahre mit Eigentümerwechseln und stagnierenden Zahlen. Unter der Führung von Josef Hingerl ging es aber rasant bergauf. Das hat auch mit den Folgen der Grenzöffnung zu tun. „Die grenzüberschreitende Golf-Region hat sich prächtig entwickelt“, betont der Geschäftsführer. Die Gäste wohnten im Hotel und spielten sowohl in Fahrenbach als auch auch auf tschechischen Golfplätzen – dort weitaus günstiger natürlich. „Dieses Arrangement hat uns einen enormen Anstieg der Buchungen gebracht“, freut sich Hingerl.
Regierung von Oberfranken begeistert von Planungsentwürfen
Das Golfhotel Fahrenbach vermarktet seit zirka zehn Jahren die beliebte Bayerisch-Böhmische Golfsafari. Diese Vermarktungsschiene sei nun eingeflossen in ein von der Industrie- und Handelskammer Bayreuth initiiertes Projekt einer grenzüberschreitenden Golfregion. Dafür wurde der „ProSim e.V.“ gegründet, in dem sieben Golfplätze und mehrere Hotels vereinigt sind. Vorgesehen ist, dass in der Golfsaison täglich ein Bus alle Plätze abfährt und Nichtgolfer zu den tschechischen Ausflugszielen Franzensbad, Marienbad und Karlsbad bringt. Zudem würden mit dem hoteleigenen Kleinbus auch die deutschen Partneranlagen Bayreuth, Thurnau, Hof und Stiftland angefahren.
Vor wenigen Tagen stellten Architekt Peter Kuchenreuther und Bürgermeister Heinz Martini die Pläne bei der Bezirksregierung vor. Regierungspräsident Wilhelm Wenning sei hellauf begeistert gewesen. „Es war sofort klar, dass das Haus in den Hang neben dem Hotel hineingebaut gehört“, schildert der Architekt seine Visionen, die er eindrucksvoll zu Papier gebracht hat. Ein total harmonisches Ensemble sei das. Dennoch bleibe das Haupthaus der Hingucker. Der Neubau mit seiner unaufdringlich-natürlichen Holzfassade ist an die moderne Architektur Südtirols angelehnt. „Diese Häuser schmiegen sich sanft in die Landschaft ein statt Kontraste zu setzen.“
Auch bei den Tröstauer Gemeinderäten stößt das Vorhaben auf Begeisterung. Die Abstimmung über das Projekt soll in der Gemeinderatssitzung am 20. Dezember stattfinden. Erste Gespräche mit den zuständigen Fachbehörden und mit dem Bund Naturschutz seien laut Martini „extrem harmonisch“ verlaufen.
Für den Bürgermeister des knapp zweieinhalbtausend Einwohner zählenden Ortes ist das Appartementhaus die logische Konsequenz im Hinblick auf den Tourismus in der Region. „Wir haben viel zu bieten. Was fehlt, ist ein hochwertiges Hotelangebot.“ Nicht zuletzt sind auch die erwarteten 15 festen Arbeitsplätze, die durch das Projekt entstünden, ein Argument.
Fotomontage: red