Nun steht die Entlassung von mehr als der Hälfte der Belegschaft an. Wie der Kurier am Dienstag erfuhr, begaben sich zahlreiche Walküre-Beschäftigte, nachdem sie von ihrer Kündigung erfahren hatten, sogleich zur Arbeitsagentur. Dort trafen sie angeblich auf überraschte Angestellte, die von den geplanten Entlassungen gar nichts wussten.
Zum vorläufigen Sachwalter bei Walküre wurde der Bayreuther Rechtsanwalt Ulrich Graf bestellt. Das Eigenverwaltungsverfahren bietet Unternehmen den rechtlichen Rahmen, um bei laufendem Betrieb auf eine veränderte Geschäftslage und andere Marktbedingungen zu reagieren. Anders als beim Insolvenzverfahren bleibt dabei die Verantwortung in den Händen der Geschäftsführer. Sie steuern die Sanierung, wenn es noch genug Spielraum für eine Lösung gibt.
Info: Die Porzellanfabrik Walküre wurde 1899 gegründet und wird heute in vierter Generation von den Urenkeln des Gründers geführt. Sie produziert und vertreibt Geschirrporzellan für den gewerblichen Bereich. Zu den Kunden gehören die Hotellerie und Gastronomie sowie große Kaffeeröstereien.
Über Jahre hinweg habe sich das Unternehmen durch den Einsatz von modernster Technik und innovativen Designern als gefragter Nischenanbieter etabliert, heißt es in einer Mitteilung. Walküre-Produkte tragen renommierte Design-Auszeichnungen.