Knapp acht Millionen Euro Kosten
Martin Schöffel hat sich den Bau in Grafrath bereits angesehen und ist voll des Lobes: Dort könnten mehrere Gruppen gleichzeitig betreut werden, es biete perfekte Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und passe architektonisch hervorragend zum bestehenden Waldhaus. Zusammen mit Minister Bernreiter und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber habe er entscheiden, diese Planungen auch für das Projekt in Mehlmeisel zu übernehmen. Eine aktuelle Kostenschätzung gehe für Mehlmeisel von 7,8 Millionen Euro Kosten aus. Diese Zahlen wollte das Bauministerium nicht bestätigen, auch einen Termin für den Baubeginn nannte es auf Kurier-Anfrage nicht. Die Nutzfläche für das Zentrum in Mehlmeisel gab es mit 400 Quadratmetern an.
Klotzen, nicht kleckern
Mehlmeisels Bürgermeister Franz Tauber würde es sehr begrüßen, wenn endlich etwas vorangehen würde. Schließlich habe Ministerpräsident Söder schon vor mehr als vier Jahren grünes Licht für ein Zentrum für Waldentdecker in Mehlmeisel gegeben. Damals hatten Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber Tauber symbolisch schon mal ein Schild mit der Aufschrift „Zentrum für Waldentdecker – Waldhaus Mehlmeisel“ überreicht. Söder habe damals erklärt, man müsse bei diesem Zentrum in Mehlmeisel klotzen, nicht kleckern, erinnert sich der Bürgermeister. Kaniber sei auch schon einmal vor Ort in Mehlmeisel gewesen und habe sich sehr angetan vom Standort und der Idee für dieses Zentrum gezeigt.
„Extrem wichtig“ für das ganze Fichtelgebirge
Dass nun der Planungsauftrag an das bayerische Bauministerium gegangen ist, erfährt Tauber erst vom Kurier. Als Mitglied der Freien Wählergemeinschaft war er zu dem Treffen von Staatsminister Bernreiter mit CSU-Kommunalpolitikern nicht eingeladen, und offenbar hat ihn auch danach niemand informiert. Wenn nun endlich etwas vorangehen würde, wäre das für die Region Fichtelgebirge „extrem wichtig“, sagt Tauber. So ein Zentrum gebe es weit und breit nicht. Mehlmeisel wäre der ideale Standpunkt, weil hier am Klausenhang bereits der Wildpark und das Walderlebnishaus ansässig seien und sogar zu Pandemiezeiten 60.000 bis 70.000 Besucher im Jahr aus einem Einzugsbereich von bis zu 150 Kilometern im Jahr anlockten. „Hier muss man die Menschen nicht erst herbringen, damit das Zentrum Besucher bekommt. Die Menschen sind schon da.“