Der Fondsriese Blackrock dementierte einen weiteren Bericht der "Financial Times", wonach dieser ein konkurrierendes Angebot für die Credit Suisse ausgearbeitet haben soll. "Blackrock ist nicht an Plänen beteiligt, die Credit Suisse ganz oder teilweise zu übernehmen, und hat auch kein Interesse daran", sagte ein Sprecher des Investmentkonzerns auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Laut der "FT" soll Blackrock eine Reihe von Optionen geprüft und mit anderen potenziellen Investoren gesprochen haben. Dazu gehörten auch Angebote, die nur Teile des Unternehmens beträfen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht nach dem Zusammenbruch des Start-up-Finanzierers Silicon Valley Bank, mit dem das Bankenbeben begann, und den Turbulenzen rund um die Credit Suisse keine Gefahr einer neuen großen Krise in Deutschland und Europa - und keine Konsequenzen für deutsche Sparer. Das Geldsystem sei nicht mehr so fragil wie vor der Finanzkrise. Die Einlagen seien sicher, hatte er kürzlich dem "Handelsblatt" gesagt.
Forderungen aus Deutschland
Auch der FDP-Fraktionschef im Bundestag, Christian Dürr, betonte: "Die Sicherungsmechanismen sind heute bessere als vor 15 Jahren." Mit Blick auf die jüngste Leitzinserhöhung im Euroraum sagte er, die Europäische Zentralbank sei unabhängig und der Geldwertstabilität verpflichtet. "Die Stabilität des Geldes ist unglaublich wichtig für das Vertrauen in die Volkswirtschaft und Haushalte. Das zu ignorieren, weil einzelne Banken schlecht gewirtschaftet haben, wäre ein großer Fehler", sagte Dürr der "Mediengruppe Bayern".
Die Bürgerbewegung Finanzwende forderte Finanzminister Christian Lindner (FDP) auf, die Finanzmärkte strenger zu regulieren. Es sei endlich ein stabiles Finanzsystem nötig, wie es seit 15 Jahren versprochen werde, heißt es nach Angaben des Vereins in einer am Samstag von ihm gestarteten Petition. Darin fordert Finanzwende eine Vollendung der europäischen Bankenunion, die Einführung eines Trennbankensystems und einer Finanztransaktionssteuer sowie die Regulierung der Schattenbanken. "Nach der Finanzkrise 2008 sollten eigentlich strenge Regeln für Banken geschaffen werden", sagte Finanzwende-Vorstand Gerhard Schick. Die Regulierung der Finanzmärkte sei den Herausforderungen unserer Zeit aber nicht gewachsen.