Medi im Pokal beim MBC Heimspiel in Halle des Gegners

Matchwinner des MBC: Lamont Jones (links) trug zuletzt 30 Punkte zum spektakulären Sieg in Würzburg bei. Darunter waren der Dreier, der die zweite Verlängerung erzwang, und die Freiwürfe zum Sieg. Auch Mitspieler Kostja Mushidi (rechts) war beeindruckt. Foto: Imago/Heiko Becker

In der ersten Runde des BBL-Pokals hatte Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth das Heimrecht gegen den MBC Weißenfels zugelost bekommen, muss nun aber am Samstag trotzdem auswärts antreten.

 
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Ein Heimspiel und kein übermächtiger Gegner: Diese beiden typischen Wünsche für die Auslosung eines Pokal-Wettbewerbs waren Medi Bayreuth erfüllt worden, als die Paarungen für die erste Runde des BBL-Pokals gezogen worden sind. In der Oberfrankenhalle sollte es an diesem Samstag gegen den MBC Weißenfels gehen, der als Tabellen-16. der vergangenen Saison in der Basketball-Bundesliga von allen Teilnehmern am schlechtesten platziert war. Doch daraus wurde nichts: Wegen der Belegung der Heimspielstätte am ganzen Wochenende muss die Partie am Samstag um 18 Uhr in der Halle des Gegners ausgetragen werden.

Trainer Lars Masell will dem entgangenen Heimvorteil aber gar nicht lange nachtrauern: „Natürlich ist es schade, dass wir nicht zuhause spielen können, aber es ist nun mal nicht zu ändern.“ Auch den Stellenwert der Partie im Vergleich zum Bundesliga-Alltag sieht er betont gelassen. „In diesem Wettbewerb kann man mit nur vier Siegen einen Titel gewinnen“ oder „ein Heimspiel in der zweiten Runde gegen den Gewinner des Spiels Braunschweig – Heidelberg, und schon hat man eine reelle Chance auf das Final-Four-Turnier“ – solche Sprüche hat Masell allenfalls „im Hinterkopf“: „So denken wir nicht. In erster Linie geht es darum, eine gute Leistung zu zeigen, und dafür müssen wir uns auf uns selbst konzentrieren. Ob es dabei um ein Pokal- oder Ligaspiel geht, ist erst mal nebensächlich.“

Beide Mannschaften standen sich bereits vor drei Wochen gegenüber, als Medi Bayreuth im letzten Testspiel vor dem BBL-Start in Weißenfels klar mit 86:70 gewann. MBC-Coach Igor Jovovic sah ein Team dabei sogar „auf verlorenem Posten“. Über die aktuellen Kräfteverhältnisse sagt das allerdings schon nicht mehr viel aus. „Wir waren noch dabei, Spieler zu integrieren, und beim MBC fehlten Lamont Johns und Stephon Jelks“, erklärt Masell. „Mit den beiden kommt doch einiges an Scoring-Kraft dazu.“ Diese Einschätzung bestätigte zuletzt vor allem Jones, indem er beim spektakulären ersten BBL-Saisonsieg in Würzburg (117:113 nach zwei Verlängerungen) mit 30 Punkten in seinem bereits 87. Bundesligaspiel (früher auch Frankfurt und Ludwigsburg) einen persönlichen Rekord aufstellte. Die Weißenfelser insgesamt wurden dabei wieder einmal ihrem schon traditionellen Ruf gerecht, dass sie ihre Aufgaben offensiv zu lösen versuchen. Treue Bayreuther Begleiter des „A9-Derbys“ werden sich bei diesem Stichwort wohl vor allem an die Saison 2020/21 erinnern, als der MBC das Medi-Team mit 123:114 besiegte (in regulärer Spielzeit!) und dabei 23 Dreier verwandelte – übrigens auch ein Pokalspiel.

Die Korbjagd in Würzburg mit insgesamt 230 Punkten gehört auch für Lars Masell zu den bemerkenswertesten Spielen der noch jungen Saison: „Dann vielleicht noch, wie die Heidelberger das Spiel gegen Frankfurt am Ende gedreht haben.“ Grundsätzlich überrascht zeigt er sich aber von keiner Mannschaft. Nicht mal Neuling Rostock mit den Siegen gegen Ulm und in Ludwigsburg? „Auf dem Papier ist es natürlich überraschend, wenn ein Aufsteiger gegen Playoff-Teams gewinnt, und das waren auch starke Leistungen“, erklärt Masell: „Aber Rostock hat gute Leute verpflichtet. Das ist keine schwache Mannschaft.“

Ob das zuletzt ohne Sasha Grant angetretene Medi-Team beim MBC komplett sein wird, wollte der Coach nicht versprechen: „Das werden wir kurzfristig sehen.“ Bei den Gastgebern wird Routinier Sergio Kerusch wegen Hüftbeschwerden fehlen.

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