Und dennoch: Sollte die BBL am Montag beschließen, dass es weitergeht, bräuchten die Spieler laut Schneider „realistisch vier, besser noch sechs Wochen“, um wieder gefahrenlos ein Bundesligaspiel bestreiten zu können. „Die Pause war jetzt noch nicht so lange, und wir müssten nicht bei null anfangen“, gibt der 32-Jährige zwar zu. „Aber ich sehe es sehr kritisch aus medizinischer Sicht.“ Und so sehr er auch „wieder Lust“ hätte, habe er sogar fast Angst, dass es bald weitergeht. „Du hast in einem normalen Basketballtraining und im Spiel eine deutlich höhere Belastung. Und sie würden es dann ja so schnell wie möglich durchdrücken wollen, mit Spielen alle zwei, drei Tage. Damit hast du auch weniger Regeneration. Mit unserem ohnehin dünnen Kader wäre das Risiko viel zu groß.“
Sollte die Saison also abgebrochen werden? „Zu den wirtschaftlichen Aspekten und allem anderen möchte ich mich nicht äußern, weil ich darüber zu wenig weiß. Aber was die Gesundheit der Spieler betrifft, ja“, vertritt Schneider eine ganz klare Meinung. „Mit oder ohne Corona und tägliche Tests – das wäre nur schwer zu verantworten.“
Korner: „Verantwortungslos für die Spieler“
Ins gleiche Horn wie Physiotherapeut Kevin Schneider, was die Gesundheit der Spieler angeht, stößt Raoul Korner. „Ich glaube, der sportliche Aspekt ist ohnehin zwar leider sekundär, aber schon aus einem anderen Grund sehr in Zweifel zu ziehen! Weil diese kurze Abfolge von Spielen, ohne eine entsprechende Vorbereitung, ist meiner Ansicht nach verantwortungslos für die Spieler“, sagte der Medi-Coach im Podcast „Abteilung Basketball“ von Magentasport. „Du brauchst eine Zeit lang, um die Spieler wieder auf das Niveau zu bringen, und wenn sie das nicht sind, kommt es zu Verletzungen, die wir uns alle nicht vorstellen wollen. Und wenn da dann eine Verletzung passiert, die vielleicht einem Spieler die Karriere kostet, möchte ich nicht derjenige sein, der beschlossen hat, die Saison weiterzuspielen, nur um Sponsorenverträge zu erfüllen.“