Medi-Team in Oldenburg „Wir müssen die Intensität mitgehen“

30 Punkte, sechs Rebounds, fünf Assists, vier Ballgewinne, einen Effektivitätswert von 30 und eine Plus-Minus-Bilanz von 17 trug Brandon Childress zum Sieg gegen Frankfurt bei. Da hatte sich der Spielmacher eine Umarmung von Trainer Lars Masell verdient. Foto: Imago/Marcus Foerster

Das erste Auswärtsspiel der Saison in der Basketball-Bundesliga führt Medi Bayreuth nach Oldenburg. Dort warten andere Herausforderungen, als man es in den Vorjahren gewohnt war.

 
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Bisher ging man traditionell davon aus, dass man als Gegner der Baskets Oldenburg hauptsächlich ein Mittel gegen herausragende Offensivkraft finden musste. Wenn das gelang, durfte man sich gegen eine vergleichsweise anfällige Verteidigung eine Chance ausrechnen. Beispielhaft für diese Spielweise stand 15 jahre lang die Eleganz von Rickey Paulding. Nicht nur wegen des Karriereendes der Klubikone gelten diese Erfahrungswerte aber nicht mehr, wenn Medi Bayreuth an diesem Mittwoch um 20.30 Uhr in Oldenburg zu Gast.

„Man spielt eben nicht gegen eine Stadt, sondern gegen eine Mannschaft“, sagt Medi-Trainer Lars Masell. Wichtiger als Erinnerungen an Oldenburg seien daher Erkenntnisse über den neuen Trainer Pedro Calles, der mit seinem Stil bereits in Hamburg und zuvor in Vechta großen Erfolg hatte. „Sie spielen an beiden Enden des Feldes sehr aggressiv“, beschreibt es Masell. „Diese Intensität müssen wir mitgehen.“ Wenn man so will, wird die Oldenburger Spielweise nun nicht mehr von einem neuen Rickey Paulding geprägt, sondern eher vom kampfstarken Verteidigungsexperten Max DiLeo, mit dem Calles bereits in einen früheren Klubs zusammengearbeitet hat. „Es ist Gold wert für einen Coach, wenn man so einen Spieler hat, von dem man weiß, dass er die bevorzugte Spielweise verkörpert“, erklärt Masell. „Mit DeWayne Russell haben die Oldenburger noch einen ähnlichen Spieler.“

Das bedeutet aber keineswegs, dass die Offensivkraft der Oldenburger gelitten hätte, wie das Ergebnis bei ihrem Auftaktsieg in Crailsheim zeigt (95:82). Nur sind mehr Punkte jetzt ein Produkt harter Arbeit. 26 davon sammelten sie durch zweite Chancen nach Offensivrebounds, die Crailsheimer mit ihren beiden 2,13-m-Centern nur sieben. Insgesamt sprach die Reboundbilanz mit 37:28 klar für Oldenburg. „Die Rebounds können entscheidend werden“, weiß Masell. „Und wir müssen auf den Ball aufpassen.“

Doch der Medi-Coach kann mit seinem Team nach dem Sieg zum Auftakt auch diese schwere Aufgabe selbstbewusst in Angriff nehmen. „Jeder Sieg ist wertvoll für das Selbstvertrauen. Es war aber auch wichtig zu sehen, dass wir ein Spiel drehen können“, bewertet er das 83:82 nach Verlängerung gegen Frankfurt. Seinen eigenen Beitrag zum Erfolg in der Schlussphase beim Debüt als BBL-Cheftrainer schildert er dabei bescheiden: „Es sind die Spieler, die das machen müssen. Ich habe sie nur an unsere Dinge erinnert und nichts Besonderes angesagt.“

Neues Tabellenbild

Die offizielle Tabelle der BBL wird in dieser Saison ungewohnt aussehen. Anstelle der 2:0 Wertungspunkte für jeden Sieg tritt die Prozentzahl für den Anteil der Siege an allen Spielen. Zwei Siege und zwei Niederlagen werden also beispielsweise nicht mit 4:4 Punkten ausgedrückt, sondern mit „50 Prozent“. Die Liga verspricht sich davon mehr Aussagekraft, wenn nicht alle Teams die gleiche Zahl an Spielen ausgetragen haben. Heute spielen: Rat. Ulm – BG Göttingen (19 Uhr), Baskets Oldenburg – Medi Bayreuth (20.30 Uhr).

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