Maschinenring Wunsiedel Die Arbeit geht dem Ring nicht aus

Stephan Herbert Fuchs
Der Maschinen- und Betriebshilfsring Wunsiedel hat seine stundenstärksten Betriebshelfer geehrt. Im Bild von links: Vorsitzender Martin Goldschald, Sandra Dornhöfer, Geschäftsführer Andreas Hager, Toni Zeitler, zweiter Vorsitzender Michael Groschwitz, Simon Regnet und Matthias Benker, der in der Geschäftsstelle für die Organisation der Betriebshilfe zuständig ist. Foto: Stephan Herbert Fuchs

Mehr Betriebshilfe, weniger Maschineneinsätze: Die Summe der Leistungen im Jahr 2022 ist zwar leicht gesunken, aber der Maschinenring Wunsiedel sieht sich wieder im gewohnten Rhythmus.

 
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„Es bleibt spannend auf den Höfen.“ Das sagt Martin Goldschald, der Vorsitzende des Maschinen- und Betriebshilfsrings Wunsiedel. Bei der Jahresversammlung in Höchstädt war die Freude groß, dass der Zusammenschluss nach der Corona-Pause wieder in den gewohnten Rhythmus zurückkehren konnte. Das Auf und Ab auf den Märkten und die geradezu explodierenden Preise vor allem für Betriebsmittel und Treibstoff habe den Bauern im Landkreis jedoch erhebliches Kopfzerbrechen bereitet.

„Auch wenn die Preise im Moment wieder etwas nach unten gehen – Dünger und Diesel kosten immer noch das Doppelte als vor dem Krieg in der Ukraine“, sagte Goldschald. Vor allem Veredler und Ackerbauern hätten das Nachsehen. Die unruhigen Zeiten hätten auch dafür gesorgt, dass der Arbeitsaufwand in der Geschäftsstelle des Maschinenrings nicht gerade weniger wird. Ob Agrardieselanträge, Mehrfachantrag, Düngebedarfsermittlung oder Kulturlandschaftsprogramm: Die Arbeit geht dem Ring mit Sicherheit nicht aus.

Die beiden wichtigsten Säulen

Die beiden wichtigsten Säulen in der Ringarbeit sind nach wie vor die Vermittlung von Maschinen und die Betriebshilfe. Insgesamt sind laut Geschäftsführer Andreas Hager 17 590 Stunden Betriebshilfe geleistet worden, über 2000 mehr als noch im Jahr zuvor. 12 183 Stunden entfielen dabei auf die soziale Betriebshilfe, also bei Krankheit oder sonstigen Ausfällen auf dem Hof, nur 5407 Stunden seien der wirtschaftlichen Betriebshilfe zuzuordnen, also etwa zur Abdeckung von Arbeitsspitzen.

Zweites Standbein des Rings ist die Vermittlung von Maschinen und landwirtschaftlichem Gerät. Der verrechnete Wert an Maschineneinsätzen ist dabei geringfügig um vier Prozent auf 2,15 Millionen Euro nach unten gegangen. Während beispielsweise die Bereiche Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz, Körnermais bei der Nachfrage teilweise um bis zu 25 Prozent zulegten, nahmen die Sparten Futterbau und Strohernte, sowie Schlepper und Transport um jeweils bis zu 20 Prozent ab. Unter anderem deshalb ist auch der Verrechnungswert, also die Summe aller erbrachten Leistungen, geringfügig von 3,2 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 3,04 Millionen Euro im Jahr 2022 gesunken.

Maschinenring Münchberg kein Teilhaber mehr

Der gewerbliche Bereich ist beim Maschinenring in die MR Hochfranken GmbH ausgelagert. Der Maschinenring Münchberg, der zuletzt 50 Prozent gehalten hatte, ist seit 2022 kein Teilhaber mehr, man arbeite aber weiterhin gut zusammen, so der Vorsitzende Martin Goldschald. Hauptumsatzträger der GmbH sei der Winterdienst, so dessen Geschäftsführer Reinhard Rasp. Ein weiterer wichtiger Bereich sei die Baumpflege. Im Auftrag des Straßenbauamtes führe die GmbH unter anderem auch insektenschonende Mäharbeiten durch, kümmere sich um die Sportplatzpflege und sei an der Holzenergie Hochfranken beteiligt.

Der Maschinenring Wunsiedel hat aktuell 603 Mitglieder. Drei Neuzugängen standen sieben Austritte gegenüber. Alle Mitglieder zusammen bewirtschaften eine Fläche von 22 418 Hektar, was nahezu komplett der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Landkreis entspreche. Mit Sandra Dornhöfer, Simon Regnet und Toni Zeitler wurden bei der Jahresversammlung auch die drei Betriebshelfer geehrt, die am meisten Stunden geleistet hatten.

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