Wenn es sich Honigbienen und andere Insekten aussuchen könnten, wo sie leben wollen, würden sie wahrscheinlich den Greenpark rund um den Berghof wählen. Hier zeigen die Stadt Marktredwitz und Bauern beispielhaft, wie Insektenschutz und Landwirtschaft zusammenpassen. Marc Preuß, einer der „geistigen Väter“ und Landwirt, bewirtschaftet auf dem Südhang mit traumhaftem Blick über Marktredwitz und den Steinwald selbst große Flächen. Derzeit prägt vorwiegend die Farbe Gelb das Gelände, auf dem es früher unter anderem Erdbeerfelder gab. „Wir haben sechseinhalb Hektar Durchwachsene Silphie, eineinhalb Hektar Sonnenblumen, 1,2 Hektar Lein, zehn Hektar Raps und zusammen zwei Hektar Blühflächen angelegt.“ Dank der blühenden Feldfrüchte gibt es zum Beispiel für die Honigbiene vom zeitigen Frühjahr bis in den Spätsommer Nektar und Pollen. Interessant und in der Region noch selten ist die Durchwachsene Silphie, die als eine Art Tausendsassa unter den Nutzpflanzen gilt. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe ist die ursprünglich aus Nordamerika stammende Durchwachsene Silphie eine vielversprechende Maisalternative. Die positiven Auswirkungen auf die Ökologie hat ein Forschungsprojekt bestätigt. Im Detail zeigt sich, dass Silphiebestände nicht nur Bienen Nahrung bieten, sondern weiteren Bestäubern wie Hummeln und Schwebfliegen. Auch die Aktivitäten von Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen begünstigt sie. Der weitläufige Greenpark etabliert sich langsam immer mehr als alternatives Naherholungsgebiet. Dazu trägt vor allem der Abenteuerspielplatz bei, der auch bei Auswärtigen beliebt ist. Weithin einzigartig ist das Urban-Gardening-Projekt. Marktredwitzer, die selbst Gemüse anbauen wollen, können nahe des Berghofs ein Beet in einem Bauerngarten bewirtschaften. „Der positivste Punkt ist für mich, dass es uns gelungen ist, hier auf diesen Flächen zu verhindern, dass Wohn- und Gewerbebauten entstehen, wie es ursprünglich vorgesehen war. Stattdessen zeigen wir anhand vieler vom Bauhof gebauter Tafeln, wie Ökologie und Landwirtschaft zusammenpassen“, sagt Marc Preuß.