Schon an die „Nach-Lerchenberg-Ära“ denkt Bürgermeister Karl-Willi Beck, „wenn ich auch wehmütig bin“. Die 14 Jahre Lerchenberg seien aber eine lange Zeit gewesen, und im Theater sei der Wandel das einzig Beständige. Auf Nachfrage der Frankenpost sagte Beck, dass mittlerweile 40 Bewerbungen für die Intendantenstelle eingegangen seien. In den vergangenen Wochen hat sich der Stadtrat auch beim Kultusministerium und bei zwei Kulturreferenten größerer Städte Rat zum Prozedere der Auswahl eingeholt. „Bis Weihnachten werden wir den Namen von Lerchenbergs Nachfolger kennen.“
Alles in Ordnung?
Angesprochen auf den großen Theaterkrach des Sommers reagiert Beck gelassen. Nein, persönlich sei zwischen ihm und Lerchenberg alles wieder in bester Ordnung. Lerchenberg hatte sich über mangelnden Schutz seitens des Bürgermeisters beschwert. Außerdem gehörten Diskussionen zu einem lebhaften Theaterbetrieb einfach dazu.
Programm-Infos
Früher war die Luisenburg ein Vierklang aus Klassiker, Kinder-, Volksstück und einer modernen Aufführung. In seiner letzten der Ära Lerchenberg ist daraus ein Vielklang.
So sind zum Beispiel am 18. Juli schräge österreichische Popklänge der Ersten Allgemeinen Verunsicherung zu hören, die Intendant Lerchenberg nach mehreren Versuchen engagieren konnte. Auch aus Österreich kommen die sieben Blechbläser von Mnozil Brass. Sie gastieren am 2. Juli. Schließlich gibt es Opern von Wagner und Mozart unter dem Motto „Opern auf bairisch“ am 24. Juli zu hören. „Einen Termin haben wir noch frei“, sagt Lerchenberg und verspricht noch ein Überraschungskonzert a la BAP.
Längst ist auch der Hof des Fichtelgebirgsmuseums als Spielort etabliert. Hier gibt es heuer besonders interessantes Theater zu sehen. So „Der varreckte Hof“, eine Stubenoper von Georg Ringsgwandl, das Soloprogramm von Paul Kaiser „Dr. Wahn“, ein komödiantischer Abriss der Naturwissenschaft und Philosophie, sowie die Lesung „Pfarrer, Pfaffen und Pastoren“, die Intendant Michael Lerchenberg anlässlich des 150. Todestages von Ludwig Thoma hält.
Die wichtigsten Termine, die Premieren: Am 31. Mai „Heidi“; 15. Juni; Theaterfest; 23. Juni „Die Pfingstorgel“, danach Staatsempfang. 29. Juni „Cats“; 14. Juli „Der Theatermacher“, 19. Juli „Da varreckte Hof“, 10. August, „Die Czárdásfürstin“. 17. August, „Die Zauberflöte“.