Am Dienstag wird es nichts mit Zeppelin-Gucken in Bayreuth. Das Wetter ist zu schlecht, die Verantwortlichen haben die Planungen umkrempeln müssen. Aber am Sonntag – da kommt er dann. Und bleibt über Nacht.
Am Montag läuft alles noch planmäßig: Sven Hänschke, der Chef der Boden-Crew des 75 Meter langen Zeppelins, rollt mit acht Kollegen und sechs Fahrzeugen nach Bayreuth, kommt kurz nach 14 Uhr am Bindlacher Berg an und parkt die schweren Lastwagen ein – einen Sattelschlepper und zwei Fahrzeuge, die jeweils einen der Teleskop-Ankermasten als ausklappbaren Arm auf der Ladefläche haben. Denn schließlich war der Plan, dass der Zeppelin auf dem Weg von Friedrichshafen nach Brandenburg in Bayreuth ankert, um dann am Mittwochmorgen weiter zu fliegen.
„Dann mussten wir allerdings alles umschmeißen“, sagt Sven Hänschke im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach Rücksprache mit den Piloten geht es jetzt nicht nach Bayreuth, sondern nach Halle-Oppin. Dort wird der Zeppelin ankern und übernachten, um dann nach Brandenburg weiterzufliegen. Für die Boden-Crew heißt das nach der Übernachtung in Bayreuth: Wieder alles aufsatteln, am Dienstag weiterfahren nach Halle und auf dem Flugplatz die Zelte aufzuschlagen – und die Ankermasten bereit halten.
Ja, sagt Kerstin Baier, Flugleiterin am Verkehrslandeplatz Bayreuth, das habe sie den Piloten schon prognostiziert: Vor Mittwoch werde das Wetter in Bayreuth einfach nicht besser. „Am Dienstag ist Regen bis gegen 14 Uhr gemeldet, erst später am Nachmittag ist Sonne. Aber: Ab Mittwoch wird es stetig besser“, sagt die Chefin der Luftaufsicht. „Am Wochenende kann er auf jeden Fall hier ankern, wenn es trocken bleibt.“ Das Problem: Die schweren Fahrzeuge könnten auf dem feuchten Untergrund einsinken oder könnten beim Anfahren des Landepunktes, der ganz im Norden des Flugplatzes liegt, Schäden verursachen, was man nicht riskieren wolle.
Was allerdings wohl auch ausfallen wird – zumindest am Dienstag: ein eigentlich angedachter Überflug des Zeppelins über Bayreuth. „Das ist eher unwahrscheinlich“, sagt Hänschke. Er geht davon aus, dass der Pilot „auf direktem Weg von Friedshafen nach Halle fliegen wird. Da muss er ganz schön Gas geben, dass er rechtzeitig da ist“. Aber am Sonntag werde es ausgiebig Gelegenheit geben, das Luftschiff anzuschauen.