Von Hof zog es Köstner zum SSV Reutlingen und dann weiter zum SC Freiburg. Baden-Württemberg wurde auf Dauer seine zweite Heimat. Und so wohnt er sei Jahrzehnten in einer kleinen Gemeinde im schönen Remstal, wie er sagt. 20 Kilometer vor den Toren Stuttgarts. Mit dem VfB feierte er 1992 – dies als Co-Trainer von Christoph Daum – den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Danach startete die „Deutschland-Tour“ des Lorenz-Günther Köstner mit Verpflichtungen in Kassel, Unterhaching, Köln, Karlsruhe, Essen, Wolfsburg und Düsseldorf. Nicht zu vergessen ist ein Job bei der TSG Hoffenheim: Hier löste er den heutigen DFB-Bundestrainer Hansi Flick ab und musste später das Feld für Ralf Rangnick räumen. Trainerschicksal eben. Mehr Freude als Frust bei Köstner, der sich besonders gerne an seine Zeit in Unterhaching erinnert, denn mit der Spielvereinigung gelang der Aufstieg in die Bundesliga.
Noch mal zurück auf die Trainerbank?
Die naheliegende Frage: Strebt der Oberfranke in Schwaben eine Rückkehr auf den Trainerstuhl an oder aber ist dieses Kapitel abgeschlossen? „Eine illusorische Frage“, sagt er kurz und bündig. Im Falle eines Falles käme nur ein ausländischer Klub in Frage. Und da ist der Trainer nach Verhandlungen mit einem Erstligisten aus Athen wenig begeistert. Deshalb wird er sich vor dem Bildschirm dem Fußballgeschehen als aufmerksamer Beobachter widmen und vielleicht auch gelegentlich dem VfB Stuttgart – das Stadion ist lediglich 20 Minute entfernt – als Zuschauer seine Aufwartung machen.
Lorenz-Günther Köstner, der seine Karriere als Spieler wie auch als Trainer ohne die Hilfe von fähigen Menschen – darauf legt er großen Wert – nicht geschafft hätte, kann dem heute überstrapazierten Begriff Taktik nicht viel abgewinnen: „Wenn die Einstellung der Spieler zum Beruf und zur Leistungsfähigkeit – sie ist das A und O – nicht stimmt, spielt die Taktik keine große Rolle.“ Wie wahr!