Sendung im Live-Mitschnitt Erstmals Spendengala für "Menschen in Not"

Von und
Foto: Andreas Harbach Foto: Andreas Harbach

BAYREUTH. Die Kurier-Stiftung hilft seit mehr als 30 Jahren denjenigen in der Region, die es am nötigsten brauchen. An diesem Samstababend fand zum ersten Mal eine Spendengala statt. Den Live-Mitschnitt der Sendung können Sie hier nochmals anschauen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

>>> HIER GEHT ES ZUM LIVE-MITSCHNITT DER SENDUNG >>>

Not ist ein Schicksal, bei dem Betroffene Hilfe brauchen. Die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ will unbürokratisch und schnell helfen,wo es am nötigsten ist. Erstmals wurden in einer großen Gala am Samstagabend Spenden gesammelt. Die Gala, die im Porsche-Zentrum produziert wurde, ist nochmals im Internet zu sehen.

Seit mehr als 30 Jahren leistet „Menschen in Not“ (MiN) Unterstützung für in Not Geratene aus der Region, seit 2007 ist MiN eine eingetragene Stiftung. Solange schon ist der Kurier mit seinen Lesern im Einsatz. Die Geldsumme, die in den vergangenen 30 Jahren verteilt wurde, sei beachtlich, sagt Serge Schäfers, Geschäftsführer des Nordbayerischen Kuriers. Sie liege in einem Bereich von etwa fünf bis sechs Millionen Euro für die Region. In den vergangenen Jahren, als aus dem kleinen Hilfswerk eine Stiftung geworden ist, waren es jährlich rund 200.000 Euro, die in Stadt und Landkreis verteilt wurden. Dank der Kurier-Leser, die gespendet haben. In der Gesamtheit gesehen keine große Summe, aber für viele kleine Einzelschicksale, die davon profitiert haben, eine immense Erleichterung, eine große Freude. Und für manche Projekte, wie etwa der Lieferwagen für das Hollfelder Mehrgenerationenhaus oder die Betreuungsrikscha in Bayreuth der Startschuss in eine erfolgreiche Zukunft.

Es sind nicht immer Schicksale wie etwa Unfälle, die Menschen in die Not treiben. Einer, der sich mit Not beschäftigt, ist Jochen Brühl, Vorsitzender der Tafel Deutschland. Tafeln verteilen nicht mehr verkäufliche Lebensmittel an arme Menschen. „Oft hören wir bei den Tafeln, dass Kunden nie gedacht hätten,dass sie selbst einmal auf diese Hilfe angewiesen wären“, schreibt Brühl in einem Gastbeitrag in der jüngsten Ausgabe des Schuldner-Atlasses Deutschland, der von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform jährlich erstellt wird.

Bundesweit sind nach deren Zahlen fast 1,7 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Dabei sind immer mehr Senioren betroffen – und immer mehr Familien mit Kindern. Verstärkt werden die Risiken, in finanzielle Not zu geraten, auch durch die Corona-Pandemie. Im November waren immer noch 3,3 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit.

Hilfe ist also dringend nötig. Dass die Projekte, die „Menschen in Not“ seit vielen Jahren organisiert, angenommen werden, zeigt sich beispielsweise darin, dass bereits im Sommer die ersten Wünsche von Menschen eingehen, man möge sie doch bei der Verteilung der Weihnachts-Lebensmittelpakete nicht vergessen. Allein diese Aktion schlägt Jahr für Jahr mit mehr als 20.000 Euro zu Buche. Sie ist das Kernstück der Stiftungsarbeit. In den Tüten finden sich neben Tee und Kaffee auch immer Leckereien wie ein Stollen, Plätzchen, Wurstdosen oder Schinken. Etwas Besonderes eben zum großen Fest. Alles Dinge, die für die meisten selbstverständlich sind. Schüler, die Jahr für Jahr beim Einpacken der Tüten helfen, und auch viel Spaß haben in ihrer „Ladestraße“, werden da oft sehr nachdenklich.

Aber auch anderes ist längst fest etabliert in der Stiftungsarbeit. So zum Beispiel die Schultütenaktion kurz vor dem Schulbeginn. Und weil es bei Weitem nicht reicht, eine gut gefüllte Schultüte und einen Schulranzen zu haben, gibt es zweckgebundene Gutscheine dazu,die es Eltern auch später noch ermöglichen, Schulsachen einzukaufen, denn staatliche Teilhabepakete reichen oft nicht aus, den teuren Schulanfang zu finanzieren.

Mithilfe des Wunschbaums werden unzählige Kinderwünsche erfüllt. Ein arbeitsintensives Projekt, denn in den Wohlfahrtsverbänden, die die Wünsche zusammenstellen, müssen die Kinder anonymisiert und die Geschenkpakete danach wieder zugeordnet werden.

Und dennoch: „Es lohnt sich, denn die Kinder bekommen dann nicht irgendein Geschenk, sondern das, was sie sich gewünscht haben“, sagt Kurier-Geschäftsführer Schäfers. Er könne noch vieles aufzählen, von den Osternestern bis hin zur Finanzierung von Mittagessen für Schüler. „Die Arbeit reißt nicht ab, die Hilfsanträge,die gestellt werden, nehmen zu.“

Lesen Sie dazu: Chefredakteur Marcel Auermann bedankt sich bei den vielen, vielen Helfern der Region >>>
 

Autor

Bilder