Literaten treffen sich in Waischenfeld

Von Klaus Altmann-Dangelat
Nicht nur in Ehren ergraute Autoren lesen in Waischenfeld, sondern auch die junge Generation. Im Bild Simon Strauss und Nora Bossong. Foto: Reinhard Löwisch Foto: red

Im kleinen Städtchen in der Fränkischen Schweiz sollen die Schriftsteller und die Literatur allgemein einen festen Platz in der Reihe der Veranstaltungen das Jahr über bekommen. Das wurde am Samstag mehrfach betont.

 
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Anlass war das Treffen der ehemaligen Mitglieder der Autorengruppe 47 im Ort an der Wiesent. In der nahen Pulvermühle fand vor genau 50 Jahren das letzte Treffen der bekanntesten deutschen Schriftsteller statt. Nun kam es nach einem halben Jahrhundert zu einem das Wiedersehen Jürgen Becker, Preisträger 1967, ließ die Jahre Revue passieren: „Bei der Anreise war man gespannt. Man würde alte Bekannte wiedersehen, würde man sie wiedererkennen?“ Becker gab auch zu bedenken, dass viele Schriftstellerkollegen wie Günter Grass oder Heinrich  Böll nicht mehr am Leben sind.

Nachfolgerin von Hans Werner Richter

Doch er blickte auch nach vorn und kürte die Organisatorin Karla Fohrbeck zur Nachfolgerin von Hans Werner Richter, dem damaligen Leiter der Gruppe 47: „Sie hat mit der Vorbereitung dieses Treffens etwa geschafft, was ich nicht für möglich gehalten hätte.“ Sogar Hans Magnus Enzensberger war nach Waischenfeld gekommen. Die meisten anderen Namen sagen denjenigen, die sich nicht für deutsche Literatur interessieren, recht wenig. Doch in Fachkreisen haben sie einen guten Ruf. Erwähnt sein sollen an dieser Stelle nur Barbara Frischmuth, F.C. Delius, H.C. Buch (nomen est omen!) oder Uwe Brandner.

Nicht das letzte Treffen

Den Blick nach vorn richteten auch Landrat Hermann Hübner und Heidrun Piwernetz, die Regierungspräsidentin von Oberfranken. Sie betonte: „Wir Oberfranken haben gern die Welt zu Gast. Es soll nicht das letzte Treffen von Literaten in Waischenfeld gewesen sein.“ Sie fügte aber schnell hinzu, dass mit dieser Ankündigung aber keine Förderzusage verbunden sei.

Ähnlich der Landrat: „Der Veranstaltung sollten weitere folgen.“ Fest stehe jetzt schon, dass Teile der Ausstellung zur Gruppe 47 später den geplanten Literaturweg zur Pulvermühle flankieren sollen. Auch im Bayreuther Landratsamt werde die Ausstellung zu sehen sein.