Todkranke Kinder
Gerswid Herrmann strahlte beim Gespräch mit dem Kurier ob der Spende übers ganze Gesicht. Weil Chara Gravou vom Kinderpalliativteam der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen und ihr Team damit einiges weiter finanzieren können. Den Unterhalt von vier Autos etwa, mit denen Mitarbeiter zu den Familien todkranker Kinder in ganz Nordbayern fahren, um etwa in akuten Krisensituationen zu helfen. Derzeit werden rund 30 Kinder und ihre Familien betreut, rund 100 sind es übers Jahr, sagte Gerswid Herrmann. Auf die Frage, ob es dabei nicht um eine tieftraurige Arbeit gehe, antwortete sie: „Es ist vor allem eine wunderbare und sehr wichtige Arbeit. Und es ist erstaunlich, wie viel Lebensfreude dabei trotz der unbestreitbaren Extremsituationen sowohl bei den Mitarbeitern, aber auch bei den Familien immer wieder möglich ist.“
Werbung für die Region
Aus ganz Deutschland waren rund 300 Lions-Mitglieder zum Stiftungstag mit Partnern und teils mit ihren Familien nach Bayreuth gekommen. „Eine tolle Werbung für die Region“, sagte Wilhelm Siemen vom Lions-Club Marktredwitz-Fichtelgebirge und Vorsitzender des Stiftungskuratoriums. Man habe verschiedene Führungen unter anderem im Festspielhaus organisiert: „Viele haben die Gegend ja vorher gar nicht gekannt. Es gab begeisterte Reaktionen.“
Eigenes Symphonie-Orchester
Auch das Symphonie-Orchester, das sich fast nur aus musikbegeisterten Lions-Mitgliedern zusammensetzt, kam gut an. Mit Sebastian Berner hatte es sich professionelle Unterstützung geholt. Der 25-Jährige, der als Solotrompeter im Staatsorchester Stuttgart tätig ist, sorgte mit Joseph Haydns Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur für den Höhepunkt des Abends.
Jörg Naumann nannte die Spendenhöhe eine „ansehnliche Summe“, doch unterstütze die Lions-Stiftung übers Jahr viele Projekte bundes-, europa- und sogar weltweit mit teils deutlich höheren Summen. „Wir finanzieren zum Beispiel jedes Jahr in einem anderen afrikanischen Land eine Augenklinik.“
INFO:In Deutschland gibt es rund 1550 Lion-Clubs mit etwa 54.000 Mitgliedern. Weltweit sind es knapp 1,4 Millionen Mitglieder in gut 200 Ländern.